Zusammenfassung. Der inhaltsbasierte Zugriff auf große medizinische Bildarchive ist bislang methodisch noch nicht ausreichend konzeptioniert. Unser Ansatz für die Realisierung eines medizinischen Image-Retrieval-Systems basiert auf der strikten Trennung, der sequentiell aufbauenden Kombination und der eindeutigen Formalisierung von Kategorisierung, Registrierung, Merkmalsextraktion, Merkmalsselektion, Abstraktion, Identifikation und des eigentlichen Retrievals. Bilder einer Datenbank werden zunächst mit globalen Bildverarbeitungsalgorithmen oder DICOM-Informationen in Hauptklassen nach Modalität, Körperregion und Orientierung eingeteilt, bevor eine automatische Registrierung innerhalb der jeweiligen Kategorie erfolgt. Die Bilder befinden sich danach in einer standardisierten und somit vergleichbaren Darstellung. Aus den Bildern werden lokale Merkmale ermittelt und zu Merkmalsvektorbildern kombiniert. Nachfolgend wird eine abstrakte, im Informationsumfang stark reduzierte Bildrepräsentation bestimmt. Unter Berücksichtigung des medizinischen Kontextes können auf dieser abstrakten Ebene semantische Anfragen behandelt werden, die sowohl in der diagnostischen Routine als auch in der klinischen Forschung von Bedeutung sind.