Hintergund: Durch die Zunahme der älteren Bevölkerung steigt die Anzahl altersbedingter Erkrankungen und damit der Bedarf an geriatrischen Versorgungsleistungen. In ländlichen Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte und wenigen Leistungserbringern besteht die Gefahr einer unzureichenden Versorgung. Ziel der Studie: Ziel war die Identifikation von Versorgungslücken und präferierierten Verbesserungsansätzen in ländlichen Regionen aus Sicht ansässiger Leistungserbringer und Akteure. Methodik: 1.545 Leistungserbringer und Akteure aus zwei ländlichen Regionen wurden standardisiert zur Versorgungssituation (Bewertung durch Schulnoten) sowie zu Verbesserungsansätzen und Problemen (einfache Häufigkeiten) befragt. Die Antworten der Teilnehmer wurden nach ihrem Dienstsitz nach dem Konzept der Zentralen Orte (Oberzentren und Mittel-und Grundzentren) kategorisiert und ausgewertet. Ergebnisse: 348 Leistungserbringer und Akteure nahmen teil (Response: 22,5%). Die ambulante und stationäre Versorgungssituation in der Geriatrie wurde im Mittel mit ,,befriedigend'' bewertet. Lange Wartezeiten auf Facharztbehandlung gefährden die geriatrische Versorgung am häufigsten (71,0%). Signifikante Unterschiede zwischen den Raumkategorien bestanden in der Bewertung der Abdeckung der geriatrischen Versorgung durch stationäre Einrichtungen (p = 0.0018) und der Erreichbarkeit medizinischer Einrichtungen mit öffentlichem Nahverkehr (p = < 0.001). Diese wurden in den Oberzentren besser bewertet. Der präferierte Ansatz der Teilnehmer zur Verbesserung der Versorgung war die berufsgruppenübergreifende Vernetzung (62,3%) der Akteure. Schlussfolgerung: In den ländlichen Regionen bestehen Versorgungsprobleme in der Geriatrie bei der Erreichbarkeit und durch Wartezeiten insbesondere in den Mittel-und Grundzentren. Lösungsansätzen im Sinne einer regionalen, sektorübergreifenden und interprofessionellen Versorgung wurde mehrheitlich zugestimmt.