Störungen der zellulären Immunitat sind bei Tumorpatienten häufig beobachtet worden. Verschiedentlich wurde über eine Korrelation der Störung der zellulären Immunitat und Tumorprogression bzw. Rezidivrisiko berichtet. In dieser Untersuchung sollte die Bedeutung der In-vivo-Testung der zellulären Immunitat mit 7 verschiedenen Recall-Antigenen geprüft werden. Wir untersuchten 80 Kinder mit verschiedenen bösartigen Erkrankungen zum Diagnosezeitpunkt, bei Therapieende und unmittelbar bei einem Rezidiv mit dem Multitest Merieux. Bei systemischen Tumoren war die Hautreaktion zu Beginn der Behandlung stark eingeschränkt. Gegen Ende kam es zu einer gewissen Normalisierung. Bei soliden Tumoren war der Test vor Therapiebeginn in den meisten Fallen normal. Eine prognostische Bedeutung des Multitests, der vor Beginn der Behandlung angelegt wurde, konnte nicht evaluiert werden. Bei Patienten, die ein Rezidiv hatten, war der Test zu diesem Ereignis überwiegend negativ. Unklar ist, ob dies Ausdruck einer erneuten systemischen Erkrankung oder aber Zeichen eines erhöhten Risikos durch bleibende Einschränkung der zellulären Immunitat ist.