ZusammenfassungDie CT-gestützte Perfusionsbildgebung (Perfusions-CT, PCT) hat in den letzten Jahren durch die Einführung der Mehrschichtspiraltechnik, die Verwendung von Untersuchungsprotokollen mit niedrigeren Injektionsraten und nicht zuletzt die Verfügbarkeit verbesserter Auswertungsprogramme wesentliche neue Impulse erhalten. Auf dem derzeitigen Stand der Technik ist die PCT mit nur geringem zusätzlichem Aufwand in der Routinediagnostik einsetzbar. Semiautomatische Auswertungsverfahren liefern innerhalb von Minuten quantitative Parameterbilder zur Beurteilung des zerebralen Perfusionsstatus. Damit ist die PCT zu einem wichtigen Bestandteil der Schlaganfallbildgebung geworden und liefert als solche über das mit der nativen CT bildmorphologisch erfassbare Ausmaß der Pathologie hinausreichende pathophysiologische Informationen. Durch die Kombination von nativer CT mit den verschiedenen Perfusionsparametern ist auch mit der CT eine relativ zuverlässige Unterscheidung zwischen irreversibel geschädigtem Infarktareal und der Infarktpenumbra möglich. Dadurch kann die PCT eine Wendung von rigiden therapeutischen Zeitfenstern hin zu einer prospektiv an den individuellen Perfusionsstatus adaptierten Behandlung unterstützen. Weitere Indikationsbereiche, wie die Differenzierung zerebraler Läsionen hinsichtlich ihrer Dignität, ihrer histopathologischen Graduierung, der intraläsionalen Verteilung vitaler und regressiver Tumoranteile für bioptische und therapeutische Zwecke sowie des Therapiemonitorings und der Rezidivkontrolle, sind derzeit Gegenstand der Forschung. Eine Perfusionsbildgebung in der Schlaganfalldiagnostik ist auch mit der MRT möglich. Für den Einsatz der PCT sprechen allerdings die bessere örtliche und zeitliche Verfügbarkeit der CT und der geringere Zeitaufwand der Untersuchung. Gerade für medizinische Einrichtungen ohne rund um die Uhr verfügbare MRT kann die PCT eine wertvolle Bereicherung des diagnostischen Spektrums darstellen.
Schlüsselwörter: Computertomographie · Perfusionsbildgebung · CT-Perfusion · Schlaganfall · Zerebrovaskuläre Erkrankungen
AbstractWithin the last few years, computed tomography techniques for assessing cerebral perfusion (perfusion CT, PCT) have been facilitated by the advent of multislice detector CT, protocols using lower injection rates, and the availability of improved evaluation software. Currently, PCT can be easily incorporated into the patient's routine CT examination. Semiautomatic commercial software packages are able to generate quantitative perfusion maps within minutes. Therefore, PCT has become a valuable tool in stroke imaging. Unlike conventional CT, which uses morphological information to assess cerebral pathology, PCT yields functional information on the perfusion status. If the information from a normal brain CT and perfusion parameter maps are combined, it is possible to discriminate between irreversibly damaged and potentially salvageable tissue. Thus, PCT can support therapeutic strategies based on individual assessment of brain perfusion in stroke patients ...