Zusammenfassung
Hintergrund Zahlreiche Studien zeigen, dass Sport und Bewegung eine
signifikant positive Wirkung auf krebstherapiebedingte Nebenwirkungen haben.
Trotzdem fehlt es flächendeckend an qualifizierten, onkologischen
Bewegungsangeboten. Das Netzwerk OnkoAktiv (OA) vermittelt Krebspatienten daher
wohnortnah an qualitätsgeprüfte Trainings- und
Therapieinstitutionen. Ziel dieser Arbeit war die erstmalige Evaluation des
Netzwerkes am regionalen OA Zentrum Heidelberg aus Patientenperspektive.
Methode Es wurde eine quantitative, prospektive, einarmige
Längsschnittbefragung zu drei Messzeitpunkten (T1: Erstkontakt bei OA,
T2: Trainingsstart, T3: Abschluss der 8. Trainingswoche) durchgeführt.
Fragebogeninhalte bezogen sich auf die PRO´s: Körperliche
Aktivität (KA), Lebensqualität (LQ), Patientenzufriedenheit (PZ)
und Qualitätsparameter der OA-Leistungen sowie Abbruchquoten und Dauer
der OA-Vermittlung.
Ergebnis Es wurden 86 Patienten an 34 verschiedene
OA-Trainingsinstitutionen vermittelt, wovon 60 Patienten eingeschlossen wurden.
Die durchschnittliche Vermittlungsdauer betrug 42 Tage (min.5/max.110
Tage). 93% der Befragten zeigten eine hohe Patientenzufriedenheit
bezogen auf die OA-Leistungen. Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung der
KA und globalen LQ nach 8 Wochen. Die Dropout- Quote lag bei 28,3%
(n=17).
Diskussion OA kann den hohen Anspruch onkologischer Patienten decken,
allerdings müssen bestehende Qualitätsparameter hinsichtlich
ihrer Effektivität und Effizienz angepasst werden. Es kann kein direkter
Zusammenhang zwischen KA, LQ und Trainingsbeteiligung dargestellt werden, da bei
einem Großteil der Patienten keine Anwesenheitskontrolle
durchgeführt wurde.
Schlussfolgerung Das Netzwerk OA ermöglicht standardisierte
Rahmenbedingungen zur Qualitätssicherung wohnortnaher onkologischer
Bewegungsangebote.