Zusammenfassung
Einleitung Die gezielte Förderung des ärztlichen Nachwuchses ist in der Gastroenterologie unerlässlich. Ziel dieser Studie war es, Faktoren zu identifizieren, die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) dazu bewogen haben, die Gastroenterologie als Fachgebiet auszuwählen.
Methoden Die Umfrage wurde online an alle DGVS-Mitglieder versendet. Es wurden folgende Faktoren beurteilt: frühester Entschlusszeitpunkt für das Fachgebiet Gastroenterologie, bedeutsame Mentoren und Vorbilder, beeinflussende Studieninhalte, die Rolle der Doktorarbeit und weitere Aspekte der Gastroenterologie. Ausgewertet wurden die Ergebnisse aller Teilnehmer mit Subgruppenanalysen in Bezug auf Berufserfahrung (≤ 8, 9–29, ≥ 30 Jahre) und Tätigkeitsort (Universitätsklinikum, kommunales Krankenhaus, gastroenterologische Schwerpunktpraxis).
Ergebnisse Es wurden 1358 Fragebogen ausgefüllt (Rücklaufquote 24,2 %). Befragte mit ≤ 8 Jahren Berufserfahrung haben sich zu 62,5 % bereits im Rahmen des Studiums entschieden, sich als Gastroenterologe/-in zu spezialisieren; bei Befragten mit ≥ 9 Berufserfahrungsjahren waren dies 37,1 % (p < 0,001). Oberärzte/-innen werden mit 40,8 % Nennung als die bedeutsamsten Vorbilder/Mentoren für die Wahl des Fachs genannt. Bei 42,8 % der Teilnehmenden hatte der Doktorvater bzw. die Doktormutter im Falle einer gastroenterologischen Promotion diese Rolle inne. Praktische Übungen wie Sonografie spielten bei 42,2 % der Teilnehmenden eine wesentliche Rolle bei den Studieninhalten. Die interventionelle Medizin in Form der Endoskopie und die Vielfältigkeit des Fachs innerhalb der Inneren Medizin wurden als weitere wichtigste Faktoren eingestuft.
Schlussfolgerungen Der Entschluss, die Gastroenterologie als Spezialgebiet zu wählen, fällt größtenteils bereits im Studium. Oberärzte/-innen spielen als Mentoren eine entscheidende Rolle. Besonders praktische Studieninhalte wie Sonografie, aber auch Endoskopie sind bedeutsame Einflussfaktoren für die Wahl des Fachs.