Zusammenfassung
Stickstoffbilanz, Aminosäuren‐ und Proteinumsatz bei Ziegen in verschiedenen Laktations‐ und Trächtigkeitsstadien bei unterschiedlicher Energiezufuhr
Es wurden Experimente mit 7 Ziegen in verschiedenen Laktations‐ und Trächtigkeitsstadien bei unterschiedlicher Energiezufuhr durchgeführt, um die Beziehungen zwischen Aminosäuren‐und Proteinumsatz und der N‐Bilanz im Körperprotein zu untersuchen.
Bei Ziegen mit hoher Energiezufuhr war die N‐Bilanz in der 3.‐6. Laktationswoche schwach positiv und die Rate der Körperproteinsynthese hoch (16 g Tag‐1kg KW (Körpergewicht)‐0.75). Die entsprechenden Werte für Ziegen mit niedriger Energiezufuhr waren stark negativ und betrugen 4,3 g Tag‐1kg KW‐0,75. Im 3.‐8. Laktationsmonat waren die N‐Bilanzen schwach positiv, die Rate der Proteinsynthese betrug 8,9 g Tag–1kg KW–0,75. Trächtigkeit war mit niedrigen Umsatzraten des Körperproteins verbunden. Die Abbaurate des Körperproteins ist von der Syntheserate abhängig.
Die Ergebnisse zeigen, daß die N‐Bilanz und die Proteinumsatzrate durch die Energiezufuhr des Körpergewebes bestimmt wird. Die Proteinmobilisierung zu Beginn der Laktation erfolgte deshalb, weil die Rate der Proteinsynthese stärker abnimmt als die des Proteinabbaues. Als Schlußfolgerung wird festgestellt, daß das hier beschriebene Modell zuverlässige Ergebnisse für die Syntheserate von Körperprotein unter Normalbedingungen liefert, und daß dies eine brauchbare Methode zur Untersuchung des Proteinumsatzes im Körper ist.