ZusammenfassungIn diesem Artikel wird am Beispiel des Fremdsprachenlernens der wissenschaftlich noch wenig bearbeitete Zusammenhang zwischen Identität und Lernen thematisiert. Annahme ist, dass trotz des bildungspolitischen Appells zum Lebenslangen Lernen das Lernen im Lebenslauf nicht kontinuierlich, sondern diskontinuierlich ist. Es wird die Frage gestellt, wie die Lernenden mit diesen Diskontinuitäten umgehen. Die Wahrnehmung, Beschreibung und Ordnung dieser Diskontinuitäten ist -so die These des Beitrags -abhängig vom Selbstbild als Lerner bzw. von dessen Identität. Drei Formen werden empirisch herausgearbeitet: die Identität als heroische(r) Lerner(in), die Identität als selbstverständliche(r) Lerner(in) und die Identität als potenzielle(r) Lerner(in). In allen drei Formen, die keineswegs ausschließend sind, sondern sich individuell im Lebenslauf abwechseln können und zugleich zeitbezogen unterschiedliche Verbindungen eingehen können, wird Kontinuität als lebenslanger Lerner her-bzw. dargestellt; und dies auch dann, wenn das Lernen diskontinuierlich verläuft.
AbstractThe following article focuses the neglected relation between identity and learning by reconstructing foreign language learning efforts by adults. In spite of educational policy's proclamation of (continuous) lifelong learning, real learning processes are characterised by various discontinuities. Adults deal with these discontinuities by perceiving, describing and structuring them dependent on their selfimages as learners. Interpretations of interviews with adult language learners supply 38