ZusammenfassungDas Vorkommen von Magenschleimhautläsionen bei Vollblut-Rennpferden wurde in zahlreichen Studien untersucht. Weniger wurde über die Häufigkeit von ulzerativen Magenerkrankungen beim adulten Sportpferd anderer Disziplinen berichtet. Neuere Studiendaten zeigen, dass Magenschleimhautläsionen bei Nicht-Vollblut-Rennpferden wesentlich häufiger vorkommen als bisher angenommen: Bei Distanzrennpferden (engl. Endurance) wird eine Prävalenz von bis zu 93 %, bei Trabern bis zu 87 %, bei Westernpferden von 40 %, bei Springpferden von 63 %, bei Zuchtstuten von 71 % und bei Freizeitpferden von bis zu 53 % angegeben. Seit der Einführung der Gastroskopie beim Pferd in den 1990er Jahren wurden zahlreiche Bewertungsskalen (Scoring-Systeme) zur Beschreibung der Anzahl, des Schweregrades und der Lokalisation der Läsionen postuliert. Leider hat sich aber bis heute kein einheitliches Scoring-System durchgesetzt, so dass kaum ein direkter Vergleich verschiedener Studienergebnisse möglich ist. Außerdem erschweren die in Alter, Rasse und Arbeitseinsatz sehr heterogenen Untersuchungspopulationen den Vergleich und die Interpretation der Daten.Schlüsselwörter: Magenschleimhaut / Läsionen / Ulzera / EGUS / Pferd / Sportdisziplin / Scoring-System
Lesions of the gastric mucosa in adult horses of different disciplines: a reviewThe prevalence of gastric mucosal lesions in the thoroughbred race horse has been the subject of numerous studies. The frequency of gastric ulcer diseases in the adult horse of other sport disciplines are less well investigated. Recent data show that gastric mucosal lesions in non thoroughbred racehorses occur considerably more frequently than previously thought. Prevalences of up to 93 % in endurance horses, of up to 87 % in standardbreds, of 40 % in western horses, of 63 % in show-jumping horses, of 71 % in broodmares and of 53 % in leisure horses are reported. Since the introduction of gastroscopy in equine medicine in the 1990s, numerous scoring-systems to describe the number, the severity and the localisation of the lesions have been used. Unfortunately, no standardized scoring system is generally accepted to date. A direct comparison of results from different studies is therefore difficult. Comparison and interpretation of data is further hampered by the heterogenicity of the study populations which consist of horses of different age-groups, breeds and exercise intensity.