Sprühkompaktieren bietet die Möglichkeit in einem Prozeßschritt Halbzeuge, sogenannte Deposits, unterschiedlicher Geometrie herzustellen. Die große Anzahl von Prozeßparametern in den Bereichen Schmelzeerzeugung, Zerstäubung und Kompaktierung gewährleistet die hohe Flexibilität des Verfahrens, erfordert jedoch gleichzeitig die genaue Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Ausgangswerkstoff, Prozeßparametern und den resultierenden Werkstoffeigenschaften. In der vorliegenden Arbeit wird über grundlegende Untersuchungen an unlegierten bzw. niedriglegierten Stahlsorten (C15, C105, 100Cr6) berichtet, die durchgeführt worden sind, um den Einfluß des Kohlenstoff‐ bzw. Chromgehaltes sowie wichtiger Prozeßparameter auf die Gefügeentstehung beim Sprühkompaktieren von Flachprodukten und zylindrisch geformten Deposits zu ermitteln. Innerhalb der Deposits sind mittlere Austenitkorndurchmesser von bis zu 500 μm nachgewiesen worden, wobei ein enger Zusammenhang zwischen der Korngröße und dem Auftreten von Poren besteht.Durch eine Klassifizierung unterschiedlicher Porentypen konnte entsprechend ihrer Erscheinungsform unterschieden werden, ob eine unvollständige Kompaktierung, Schwindung bzw. Ausscheidung von Stickstoff vorgelegen hat. Als maßgebliche Einflußfaktoren wurden der Zerstäubergasdruck sowie der Kohlenstoffgehalt ermittelt.