Zusammenfassung
Hintergrund
Verschiedentlich wurde die abnehmende Veröffentlichungsquote eingereichter Kongressbeiträge in der deutschen Kindermedizin bemängelt.
Fragestellung
Die Autoren evaluierten, ob die Veröffentlichungsquote der Kongressbeiträge der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) in den letzten Jahren abgenommen hat, und welche Faktoren mit einer erfolgreichen Veröffentlichung assoziiert sind.
Material und Methoden
Dazu prüften die Autoren alle in den Jahren 2018–2020 angenommenen Kongressbeiträge auf eine anschließende Veröffentlichung. Damit zusammenhängende Faktoren wurden mittels logistischer Regression anhand präspezifizierter unabhängiger Variablen geprüft.
Ergebnisse
Die Veröffentlichungsquote der Jahrestagung der DGKJ betrug 40 % (116/290) und der Herbsttagung der DGKCH 42 % (29/69). Verglichen mit der Referenzkategorie der Fallvorstellung war eine Veröffentlichung bei klinischen Studien (adjustiertes Chancenverhältnis 9,3; 95 %-Konfidenzintervall: 5,1–17; p < 0,001) oder bei experimentellen Studien (adjustiertes Chancenverhältnis 23; 95 %-Konfidenzintervall: 4,4–122; p < 0,001) häufiger. Keine Rolle spielte die Art der Präsentation (freier Vortrag gegenüber Posterpräsentation). Der mediane Abstand zwischen Kongressvortrag und Veröffentlichung, unter Ausschluss von 35 vorher veröffentlichten Arbeiten, betrug 434 Tage (Interquartilsabstand: 219–708). Die 145 veröffentlichten Arbeiten erschienen in 96 verschiedenen Zeitschriften, davon war ein Fünftel auf Deutsch verfasst.
Diskussion
Die Veröffentlichungsquote der untersuchten Kongresse liegt mit 40 % höher als erwartet. Die relativ hohe Quote an deutschsprachigen Arbeiten weist auf einen Bedarf an nationalen Zeitschriften hin.