Inhalation von Antibiotika bei nicht durch Mukoviszidose bedingter Bronchiektasie

Abstract

Die nicht durch Mukoviszidose bedingte Bronchiektasie (non-cystic fibrosis bronchiectasis; NCFB) ähnelt in vielen respiratorischen Merkmalen und in der Krankheitsprogression der Mukoviszidose (cystic fibrosis; CF). Da es keine zugelassenen Therapien für das Management der NCFB gibt, besteht ein gängiger Behandlungsansatz darin, ähnlich wie bei der CF vorzugehen. In vielen Fällen erweist sich ein solches Vorgehen jedoch als unwirksam oder sogar schädlich. Der Grund hierfür ist nicht bekannt, er könnte jedoch in zentralen Unterschieden in der Pathogenese liegen. Die Fragen, die sich hieraus ergeben, haben Anlass zu reger Forschungstätigkeit im Hinblick auf ein NCFB-spezifisches therapeutisches Vorgehen gegeben. Patienten mit NCFB haben chronische bakterielle Infektionen; die Bakterienlast korreliert mit der Symptomatik und Lebensqualität. Eine Behandlung mit systemischen Antibiotika reduziert die Bakterienlast und kann sich günstig auf weitere Parameter auswirken. Die chronische oder häufige Anwendung systemischer Antibiotika ist jedoch nicht praktikabel und nicht immer sicher, darum gelten Aerosole als attraktive alternative Verabreichungsform. Das klinische Ansprechen auf inhalative Antibiotika und die Verträglichkeit einer solchen Therapie unterscheiden sich bei NCFB und CF signifikant. Neue Inhalatortechnologien, neuartige Antibiotikaformulierungen und fortgeschrittene Erkenntnisse über die Bakterienlast bei NCFB sind im Begriff, das Management dieser Krankheit von Grund auf zu verändern.