Inotrope Substanzen beim infarktbedingten kardiogenen Schock

Abstract

Was ist neu? Therapeutisch eingesetzte Katecholamine Inotrop wirksame Katecholamine und Phosphodiesterase-Hemmer werden zur Behandlung des kardiogenen Schocks eingesetzt. Gerade bei der dominierenden Form des infarktbedingten kardiogenen Schocks ist dies aus pathophysiologischer Sicht jedoch mit großen Risiken verbunden und noch nie für diese Indikation in größeren randomisierten Studien validiert worden. Alternative Levosimendan Aktuelle Leitlinien empfehlen einen vorsichtigen Umgang mit inotropen Substanzen. Adrenalin sollte vermieden werden. Die Gabe des Kalzium-Sensitizers Levosimendan birgt dagegen theoretisch Vorteile. Dies ist aber durch Studiendaten noch nicht ausreichend belegt. Kardioprotektive und Katecholamin-restriktive Therapie Es werden hochwertige Studien benötigt, die eine „kardioprotektive Therapie“ mit einem sehr restriktiven Einsatz von Katecholaminen und perfusionsbasierten Zielparametern mit einem konventionellen Management des kardiogenen Schocks vergleichen.

Diagnostik und Therapie nach präklinischem Kreislaufstillstand

“…Bei 5-15 % der Patienten mit akutem Myokardinfarkt und in 80-90 % nach phCPR besteht ein kardiogener Schock, der zur Stabilisierung der Hämodynamik ein individuell abgestimmtes Volumenmanagement als auch die Gabe positiv inotroper und z. T. auch vasokonstriktiver Substanzen bedarf [19].…”

“…Jedoch führt es stärker als andere Katecholamine zu einer Steigerung der Kalziumkonzentration und damit des Sauerstoffverbrauchs in den Kardiomyozyten. Beides hat in der sensiblen Reperfusionsphase nach Myokardinfarkt Inflammation und letztlich kardiotoxische Effekte zur Folge [19]. Somit ist Adrenalin der akuten Reanimation vorbehalten und sollte nicht dauerhaft gegeben werden.…”

“…Im Gegensatz zu Katecholaminen besitzt Levosimendan antioxidative und antiapoptotische Eigenschaften. Es erhöht die Kalziumsensitivität der kontraktilen Proteine durch die kalziumabhängige Bindung an kardiales Troponin C und induziert über ATPsensitive Kaliumkanäle eine Vasodilatation, weshalb es als "Inodilatator" bezeichnet wird [19]. In klinischen Studien zeigte Levosimendan darüber hinaus auch günstige Effekte bei rechtsventrikulärer Pumpinsuffizienz [20].…”

“…Bislang konnten keine validen Daten bezüglich einer Prognoseverbesserung nach Einsatz dieser Substanzen erbracht werden, die Gabe von Adrenalin erhöht hierbei sogar die Mortalität. Experten empfehlen daher eine kardioprotektive Therapie mit restriktiver Dosierung der klassischen Katecholamine und Bevorzugung von Levosimendan [19].…”