L ithium, das leichteste aller Metalle und zugleich Synonym für die Energiewende, hat sich binnen weniger Jahre als "Energy critical element" zu einem strategischen Rohstoff entwickelt [1]. Es gilt in den wichtigsten Anwendungsgebieten, der Speicherung von Energie in Elektrofahrzeugen und mobilen Elektrogeräten, in der Glas-, Emailleund Keramikindustrie, als Schmiermittel, in pharmazeutischen Produkten sowie der Aluminiumherstellung, als unersetzbar. Daher wird mit einem kontinuierlichen Anstieg der Lithiumnachfrage in den kommenden Jahren von 8-11 % pro Jahr gerechnet [2]. Szenarien gehen sogar davon aus, dass es bereits im Jahr 2025 zu einem Versorgungsengpass kommen kann, da sich der Anteil der Lithiumnachfrage für die Akkumulatorenherstellung von derzeit 39 % auf etwa 70 % in 2025 erhöhen wird [3,4].Mit 46 % Gesamtanteil ist Lithiumcarbonat, Li 2 CO 3 (40,44 % Li 2 O), aus dem alle anderen Lithiumverbindungen erzeugt werden können, das wichtigste Lithiumderivat. Zusammen mit LiOH · H 2 O (19 %, 35,60 % Li 2 O) werden bereits zwei Drittel des gesamten Lithiummarkts abgedeckt [5]. Lithiumcarbonat wird in zwei Qualitäten angeboten, technical grade (tg-Li 2 CO 3 ) mit 99,0 % Reinheit und battery grade (bg-Li 2 CO 3 ) mit 99,5 % Reinheit. Lithiumhydroxid, das als Monohydrat auf den Markt kommt, wird ebenfalls in den Qualitäten technical grade Vor dem Hintergrund des steigenden Lithiumbedarfs und der Ungleichverteilung der weltweiten Lithiumvorkommen rücken heimische Vorkommen, wie die Zinnwalditlagerstätte bei Zinnwald/Cínovec, zunehmend in den Fokus. Um den natürlich gegebenen Herausforderungen dieses Minerals gerecht zu werden, wurden zwei neuartige Verfahren ent wickelt, optimiert und ökonomisch bewertet. Dabei konnte gezeigt werden, dass insbesondere das Direktcarbonatisierungsverfahren mit überkritischem CO 2 aufgrund des geringen Chemikalienverbrauchs sowie der hohen Selektivität für Lithium einen vielversprechenden Ansatz für eine technische Umsetzung darstellt. Zudem ist das Verfahren neben Primärerz (Zinnwaldit) auch geeignet, um Lithiumcarbonat aus Schwarzmasse, der lithiumhaltigen Fraktion aus dem Lithiumionenakkumulator-Recycling, zurückzugewinnen. nicht nur der Lithiumbedarf im Batteriesektor (12 %/a), sondern auch die zukünftig steigende Nachfrage für Gläser und Keramiken (10 %/a). Die Studie auf Grundlage der bisherigen Nachfrage umfasst jedoch nicht aktuelle politische Einflüsse und die einsetzende Dynamik in der Elektromobilität. Szenarien gehen davon aus, dass im Jahre 2020 weltweit rund 3 Mio. lithiumbasierte akkubetriebene Fahrzeuge zugelassen sind. Dabei entfallen 1,365 Mio. auf rein elektrische Fahrzeuge und weitere 1,68 Mio. auf Kraftfahrzeuge mit Hybridantrieb [11], wobei für eine elektrische Leistung von 6 kWh etwa 1 kg Lithium (5,3 kg LCE) benötigt wird [12]. Aufgrund der mittleren Leistungen für rein elektrische Fahrzeuge von 50 kWh bzw. 5 kWh für Hybridfahrzeuge werden somit bis 2020 ca. 70.000 t LCE für die Entwicklung der Elektromo-mit 99,7 % Reinheit und battery grade mit 99,8 % Rein...