Die Arzneistoffentwicklung stellt ein vielfältiges Aufgabenfeld dar, welches als grundlegendes Element die Erzeugung von Struktur-Aktivitäts-Beziehungen (SAR) durch wiederholte chemische Synthese und biologische Aktivitätsbestimmung maßgeschneiderter Moleküle beinhaltet. Hier berichten wir über die Entwicklung eines Fluss-basierten biochemischen Assays und seine nahtlose Einbindung in ein vollautomatisiertes System, bestehend aus flusschemischer Synthese, Aufreinigung und Quantifizierung in serieller Abfolge. Diese neuartige Synthese-Screening-Platform ermçglicht es, SAR-Daten von b-Sekretase-Hemmern in einer bisher unerreichten Durchlaufzeit von 1 Stunde anstelle mehrerer Tage zu erhalten. Die vollständige Automatisierung und Einbindung industrielle Prozesse hat seit jeher zu Produktivitätssteigerung und Kosteneinsparungen geführt. Diese Studie zeigt, wie diese Konzepte angewandt auf die Erzeugung von SAR-Daten, zu einem effizienteren Arzneistoffentwicklungsprozess führen kçnnen.Das Auffinden von Leitstrukturen mittels iterativer Erzeugung von Struktur-Aktivitäts-Beziehungen (SAR) ist grundlegendes Element der frühen Arzneistoffentwicklung. [1] Ein vollständiger SAR-Durchlauf setzt sich aus der organischen Synthese des Wirkstoffs, seiner Aufreinigung sowie dessen Strukturnachweis und biologischer Aktivitätsbestimmung samt Datenauswertung zusammen. Dabei werden die verschiedenen Aufgaben zur Generierung von SAR-Daten üblicherweise in hochspezialisierten und räumlich getrennten Einrichtungen durchgeführt, was eine zeitaufwendige Logis-tik und zahlreiche Transportschritte der synthetisierten Verbindungen bedingt. Ein weit verbreiteter Lçsungansatz für dieses Problem besteht in der Parallelisierung von chemischer Synthese und biologischem Assay, was jedoch aufgrund des Fehlens von Rückkopplungsinformationen in Echtzeit ein eher kostspieliges Konzept darstellt, da eine Vielzahl irrelevanter chemischer Strukturen erzeugt werden. [2] Es ist daher von großem Vorteil, die gesamten chemischen, analytischen und biologischen Arbeitsschritte in einem einzigen, kontinuierlichen Prozess zusammenzuführen, was zeitliche sowie räumliche Barrieren verrringern und somit eine kosteneffizientere Identifizierung von Leitstrukturen ermçglichen würde. [3] Die hier vorliegende Studie hat daher zum Ziel, einen biologischen Assay zu entwickeln, der direkt in einen fluidischen Prozess eingebunden werden kann, um diesen schließlich nahtlos in ein vollautomatisiertes System zur Synthese, Aufreinigung und Quantifizierung von Wirkstoffen unter Durchflussbedingungen in serieller Abfolge zu integrieren. Diese vollintegrierte Synthese-Screening-Plattform ermçglicht es, SAR-Daten innerhalb von 60 Minuten, gerechnet ab dem Zeitpunkt der Injektion der Startmaterialien bis hin zur Erzeugung der mittleren inhibitorischen Konzentration (IC 50 ), gegen ein bestimmtes Zielprotein zu generieren. Die Validierung unseres Ansatzes erfolgte über die Erzeugung von SAR-Daten für zwei verschiedene Anilin-Bausteine, welche mit ausgewählten Carbonsäuren gekuppelt w...