ZusammenfassungBei einer asymptomatischen hochgradigen Aortenklappenstenose (AS) mit normaler linksventrikulärer Funktion sollte eine „Watchful-Waiting“-Strategie verfolgt werden. Asymptomatische
Patienten mit Risikofaktoren, wie sehr schwere AS, schwere kalzifizierter AS oder 3-fach erhöhtem proBNP-Level, können bei niedrigem operativem Risiko eine Intervention erhalten. Erste
randomisierte Studien weisen auf einen Vorteil des frühzeitigen Aortenklappenersatzes bei niedrigem OP-Risiko hin.Für Patienten mit einer asymptomatischen hochgradigen Aortenklappeninsuffizienz sollte bei niedrigem operativem Risiko bereits frühzeitig eine OP erwogen werden, wenn sich Zeichen der
linksventrikulären Schädigung zeigen.Bei asymptomatischer primärer Mitralklappeninsuffizienz (MI) kann die chirurgische Mitralklappenrekonstruktion bereits vor dem Auftreten einer linksventrikulären Dilatation oder
anderweitigen Folgeschäden erwogen werden, falls mit einer hohen Rekonstruktionswahrscheinlichkeit zu rechnen ist.