Die Synthese fluorierter Analoga von in der Organometallchemie sehr gebräuchlichen Liganden [1] wie Cyclopentadienyl und Propenyl (Allyl) gestaltet sich meist auûerordentlich schwierig. Zwar gelang nach vielen vergeblichen Versuchen die Herstellung und die Deprotonierung des extrem instabilen Pentafluorcyclopentadiens, [2] doch davon ausgehend nicht die Synthese eines C 5 F 5 -Komplexes. Die Synthese von Pentamethylcyclopentadienyl(pentafluorcyclopentadienyl)ruthenium durch Vakuumpyrolyse von Pentamethylcyclopentadienyl(pentafluorphenoxy)ruthenium unter Kohlenmonoxideliminierung bei 750 8C zeigt eindrucksvoll, dass fluorierte Enylkomplexe keineswegs inhärent instabil sind, sondern dass es häufig nur an geeigneten Synthesemethoden fehlt. [3] Da die C-F-Bindung die stärkste Element-Kohlenstoff-Bindung ist (D(C-F) 109 ± 130 kcal mol À1 ) und daher die C-F-Aktivierung zunehmend an Bedeutung gewinnt, [4] suchten wir nach Möglichkeiten, aus leicht synthetisierbaren fluororganischen Verbindungen komplexere Liganden direkt am Metallkomplex aufzubauen.Ausgangspunkt war die Untersuchung der Ligandeneigenschaften fluorierter Allene, die sich als sehr starke p-Acceptorliganden erwiesen [5] und die die keineswegs zu vernachlässigende Bedeutung der p-Rückbindung in Alkenkomplexen, wie sie sich insbesondere aus theoretischen Rechnungen ergibt, unterstreichen. [6] Wir hofften daher, durch metallinduzierte Dimerisierung von 1,1-Difluorallen und Tetrafluorallen an Mangan-und Cobaltkomplexfragmenten neue fluorierte Liganden aufbauen zu können, da die Reaktionen von Allenen mit Decacarbonyldimangan [7] und Octacarbonylcobalt [8] unter C-C-Bindungsknüpfung neue Ligandensysteme liefern. Auûerdem bildet die Dimerisierung den ersten Schritt einer Polymerisation, für die es im Falle der fluorierten Alkene keine Katalysatoren auf der Grundlage von Metallen gibt. Die Polymerisation von fluorierten Alkenen zu technisch wertvollen Produkten wie Polytetrafluorethen (PTFE) und Tetrafluorethen-Hexafluorpropylen-Copolymeren (fluorinated ethylene propylene copolymer, FEP) erfolgt im Allgemeinen radikalisch. [9] In Gegenwart von Radikalfängern, wie z. B. Terpenen, findet man Produkte einer [22]-Cycloaddition. [10] Tetrafluorallen polymerisiert zu einem nur unzureichend wurde bei 254 nm 5 Minuten photolysiert und die Rohmischung mit TMSCHN 2 behandelt. 70 % des Diesters 9 wurden durch Chromatographie isoliert (92 % laut 1 H-NMR). Dasselbe Experiment bei 420 nm ergab 70 % des Diesters 10 (70 % laut 1 H-NMR). Kurz gesagt, es war möglich, eine orthogonale Abspaltung einer Schutzgruppe eines bifunktionellen Substrats durchzuführen.Die hier vorgestellte neue Strategie könnte erfolgreich bei der Abspaltung von Schutzgruppen bifunktioneller Moleküle und bei der wellenlängenselektiven photochemischen Freisetzung von Verbindungen angewendet werden. Zurzeit untersuchen wir die Möglichkeit, diesem System eine dritte Dimension hinzuzufügen, und prüfen Anwendungen in der organischen Synthese in Lösung und an fester Phase.