ZusammenfassungDie gesundheitliche Versorgung von Schwangeren und deren Neugeborenen steht mit
Geburtenrückgang und Fachkräftemangel vor großen
Herausforderungen. In der aktuellen Diskussion um Zukunftskonzepte wird
häufig die mit den Mindestmengen verbundene Zentralisierung und die
notwendige Absicherung einer Versorgung in der Fläche als Zielkonflikt
konstruiert. Vielmehr sind Konzepte erforderlich, Schwangeren und deren Kindern
auch in der Zukunft eine wohnortnahe Versorgungsgerechtigkeit zu garantieren. Am
Beispiel des Zentrum für feto/neonatale Gesundheit wird gezeigt,
wie die Partner in einer Region gemeinsam überörtlich und
krankenhausübergreifend die Versorgung während der
Schwangerschaft, unter der Geburt und während der Neonatalperiode
sichern können. Die enge Kooperation von Maximalversorger mit regionalen
Partnern ermöglicht eine flächendeckende gesundheitliche
Versorgung. Gleichzeitig ermöglicht die Zusammenarbeit,
Krankenhäuser als attraktive Arbeitgeber in strukturschwachen Regionen
zu halten und junge Familien mit Bedarf an medizinischen Leistungen rund um die
Schwangerschaft und Geburt durch gute wohnort- und arbeitsplatznahe
familiäre und soziale Einbindung flächendeckend zu versorgen.
Dabei sind die übergeordneten Ziele des Zentrum für
feto/neonatale Gesundheit eine optimale, leitliniengerechte, fach- und
sektorenübergreifende Versorgung von Schwangeren und Früh- bzw.
kranken Neugeborenen in der Region, ein fächer- und
strukturübergreifender Ausbau der Forschung, sowie strukturierte Aus-,
Fort- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Pränatal- und Geburtsmedizin
sowie Neonatologie. Zur Sicherstellung der Versorgung im Sinne der Value based
Health Care ist es wichtig, diese Konzepte auszubauen, auf andere
Versorgungsgebiete zu übertragen und langfristig zu evaluieren. Nur so
kann die Versorgungsgerechtigkeit Schwangerer bzw. Neugeborener auch
künftig gewährleistet werden.