Lernziele ! ▶ Kennenlernen der Einsatzmöglichkeiten der Doppler-Sonografie in der Geburtshilfe ▶ Einblick in die utero-und fetoplazentare sowie fetale Blutströmung ▶ Überblick der darzustellenden Gefäße und deren Einsatz ▶ Stellenwert der Doppler-Sonografie in der Prä-natalmedizin als Screening-und Überwa-chungsinstrument Die Doppler-Sonografie ist für den erfahrenen Untersucher ein wertvolles Hilfsmittel, um eine fetale oder maternale Gefährdung frühzeitig zu erkennen und dementsprechend zu reagieren. Die Messung des Blutflusses in den maternalen und fetalen Gefäßen kann prädiktiv Aussagen für den Verlauf einer (Risiko-)Schwangerschaft treffen und eine allfällige Progredienz beurteilen. Manchmal ist die Doppler-Sonografie ein alleiniges Entscheidungskriterium für das weitere Vorgehen, häufiger jedoch ist die zusätzliche Wertung der Befunde aus der Ultraschall-Biometrie, CTG-Untersuchungen, Laborkontrollen und die Klinik ausschlaggebend. Als Screeninginstrument bekommt die DopplerSonografie in jüngster Zeit einen immer wichtigeren Stellenwert. In Kombination mit biophysikalischen und biochemischen Faktoren konnten in aktuellen Studien vielversprechende Ergebnisse präsentiert werden. Untersuchungsbedingungen ! Für valide Untersuchungsergebnisse sind maternale und fetale Ruhebedingungen erforderlich. Maternale Einflussfaktoren wie Kreislaufalterationen und äußere Einflüsse (Tokolytika, Koffein) und fetale Einflussfaktoren wie heftige Atem-und Körperbewegungen müssen bei der Interpretation des Befunds berücksichtigt werden.
Quantitative SignalanalyseIn der quantitativen Signalanalyse ist für die Berechnung der realen Blutflussgeschwindigkeit die Messung des Schallwinkels notwendig. Hierbei ist der korrekte Schallwinkel (Einfallswinkel unter 15°) von großer Bedeutung, da der Messfehler der Geschwindigkeit exponentiell mit der Vergrößerung des Schallwinkels zunimmt.
Qualitative SignalanalyseDie qualitative Signalanalyse beschreibt die Signalform. Es werden Verhältniszahlen wie der Resistance Index (RI) und der Pulsatilitätsindex (PI) angewendet. Bei unterschiedlichen Schallwinkeln bleibt die Verhältniszahl weitestgehend gleich, weswegen die qualitative Signalanalyse mit weniger Messfehlern behaftet ist. Der Insonationswinkel des darzustellenden Gefä-ßes sollte generell möglichst klein gewählt werden und 60°nicht überschreiten. Schallwinkel über 60°e rzeugen ein sehr schlechtes Doppler-Signal. Im Hinblick auf mögliche Auswirkungen der Doppler-Sonografie auf den Feten (Kavitationswirkung, thermische Effekte, Pseudokavitation und Mutation) ist festzuhalten, dass bei adäquater Anwendung derzeit keine Studien einen gesundheitlichen Schaden des Feten belegen können. Grundsätzlich muss aber eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Risikorelation, insbesondere bei der Indikation der gepulsten Doppler-Sonografie, erfolgen. Das ALARA (As Low As Reasonably Achievable)-Prinzip ist als grundlegende Leitlinie einzuhalten.Überblick über die in der Geburtshilfe abgeleiteten Gefäße und deren (patho-) physiologische Bedeutung ! ▶ Aa. uterinae (P...