ChristianV ogelund ManuelaB aucheBevordie Korallen,die 1967von deutschenWissenschaftlernund Sporttauchernvor der KüsteKubas geborgen worden waren, im Naturkundemuseum Berlin ankamen, mussten sieeine über8.000Kilometer langeReise in denBerlinerOsten überstehen. Dort waren sienicht mehr nurNaturobjekte, sondernstanden -J ahre später-im Zentrumder offiziellenF eierlichkeiten zum25. Jahrestagder DDR. Siewurdenzum Symbol desneuen Selbstverständnisses desM useums alsV olksbildungsstätteu nd zumF austpfandi nterner Auseinandersetzungen überd ie Ausstellungspolitik desH auses. DieG rabbeigaben Tu tanchamuns, dieabEndeder 1920er Jahreim¾gyptischen Nationalmuseum in Kairorelativu naufgeregt als Repräsentantend er 18. ¾gyptischenD ynastiea usgestelltw urden, tourtenz wischen1 967 und1 981 einmal um dieg anze Welt mitS tationen in Paris, London,N ew York,S an Francisco, Moskau oder Berlin.Z urück nach Kairo kamen sie dann alsS tars unda ls ersteg lobale To psellerder neuenB lockbuster-Ausstellungskultur. Etwasb escheidener, aber nichtw eniger beweglich zeigen sich dieT onaufnahmend es Lautarchivsd er Berliner Humboldt-Universität. AlsS prachaufnahmen dientens ie ursprünglich linguistischen Zweckenu nd derK artierungd es Menschen anhand sprachlicher ¾ußerungen. DurchihreMobilitätwerdensie nunzup ostkolonialenErinnerungsobjekten, diegleichermaßen Auslçser wieGegenstandeiner Reflexion überihreepistemi-schenE ntstehungsbedingungen unds ensiblen Aufnahmekontextes ind. Eine solche Tr ansformation lässta uchd as Lautarchiv alsG anzesn icht unberührt: dessen Objekte verweisenn icht mehr nura uf eine lokaleW issenschaftsgeschichte und-tradition, sondern siedelnsichnun in transnationalenWissensräumen an.Schließlich zeitigen Mobilitätu nd Mobilisierungv on Objekten nichtn ur weitreichende Auswirkungen aufs ammelnde undausstellendeEinrichtungen,sondern auch aufdie Menschen,die dort arbeitenund diemit denObjektenvertrautsind. So führte dieerhçhte Mobilitätvon digitalenBibliotheksobjekten im Berliner Ibero-Amerikanischen Institut zu einemW andelder Arbeitsschritteund desS elbstverständnisses derjenigen,die manbisherals Bibliothekar_ innenbezeichnethat.Sobald manDinge in Bewegung betrachtet, wird es kompliziert. DerBlick aufObjekte alsm obileO bjekteg ibtw ie untere inem Ve rgrçßerungsglasd ie sozialen,p olitischen, technischen, epistemischenoderinstitutionellenV erbindungenpreis,die zuvor-hinter denKorallen, denGrabbeigabendes Tu tanchamunoderdigitalisierten To n-undP apierdokumenten -u nsichtbar blieben,d ie aber trotzdem Te il ihrerE xistenzs ind.