Die Pflanzenziichtung hat in den letzten Jahren eine deut!iche Tendenz zur Qualit~itsziiehtung gezeigt, naehdem vorher Ertrag oft zu einseitig bearbeitet worden war. Ertragssteigerung bildet aber nach wie vor ein Problem erster Wichtigkeit, ganz besonders im Getreidebau.Ertragszfichtung stellt ein hochkompliziertes Problem dar und demgemfiB stehen ihr verschiedene Wege often. Sie kann sich eine erh6hte Anpassungsf~ihigkeit an lokale Bedingungen von Klima und Boden zum Ziel setzen, oder vermehrte Widerstandsf~ihigkeit gegen sch~dliche Einflfisse. Solche ,,physiologische Charaktere", wie Winterfestigkeit, Dfirre-, Wind-, Krankheitsresistenz, Lagerfestigkeit usw., obwohl in ihren biologischen Grundlagen schwer erfaBbar und fast v611ig unerforscht, setzen ihrer Bestimmung in der ztiehterischen PraXis nicht uniiberwindliche Schwierigkeiten entgegen. Die ,,morphologisehen Charaktere" sind der biologisehen Analyse ebensowenig zug~nglfch. Aber sogar dem Zfichter bietet ihre empirische Erfassung die gr613ten Schwierigkeiten, die dadurch nicht geringer werden, dab er sieh ihrer nur zu oft nieht bewuBt ist.Die Bedeutung der morphologiseheu Charaktere --gemeint sind hier ausschlieBlich einfache Ertragsmerkmale, wie K0rngewicht, Bestockung, nicht etwa anatomische Elemente --fiir die Ertragszfiehtung, insbesondere ffir die Kombinationsziichtung, steht in umgekehrtem Ve> h~iltnis zu unserer Kenntnis ihrer Elemente und Zusammenh~inge. Ffir den Zfichter sind es insbesondere die folgenden MaBnahmen, in denen er regelm~il3ig eine Wertung morphologischer Ertragseigenschaften vornimmt, wobei wir grundsgtzlich nur direkte Ertragseigenschaften ins Auge fassen, nnter Ausschlug aller ,,physiologischen" und ,,Resistenz"-Charaktere:i. Die Wahl yon Elternformen; 2. Selektion yon Einzelpflanzen in spaltenden Familien in F 2, F a usw. ;3. Selektion yon (scheinbar) homozygotischen Famfllen m F2, Fa usw. ~ In der Wahl der Elternformen werden bisher