Die Sonnenblumenpflanze besteht zu etwa 55 % aus Stengel-und Blattmaterial, 30 p/, Korben und 15 7, Samen. Letztere (Achenen) setzen sich aus Schalen, Samenhautchen und Kernen zusammen. In den letzten Jahren ist es durch Ziichtung, insbesondere in der Sowjetunion, gelungen, den Schalenanteil von 45-50 7; auf 22-25 % zu senken und gleichzeitig den Olgehalt auf etwa 50 % zu erhohen (Tab. 3).Wertbestimmende Bestandteile von Sonnenblumensamen sind neben Olen vorrangig Proteine. Daruber hinaus enthalten diese betrachtliche Mengen an Mineralstoffen (0,36 Calcium, 0,60% Phosphor) und sind reich an B-Vitaminen (pro 100 g 1,s mg Thiamin, 3 1,2 mg Nicotinsaure, 0,47 mg Riboflavin). Entfettete Sonnenblumenkerne sind hinsichtlich des Nicotinsaure-und Pantothensauregehaltes Sojamehlen sowie Mais-und Weizenkeimen uberlegen [40, 141, 1701. Als wertmindernd sind dagegen hauptsachlich Phenolsauren und Kohlenhydrate anzusehen. Kerne bestehen uberwiegend aus Nahrstoffen, insbesondere Lipiden, Proteinen, Monound Oligosacchariden. Hauptbestandteile der Schalen sind unlosliche, unverdauliche Polysaccharide (Rohfaser) (Tab. 4 und 5).
Pro teineAllgemeine Betrachtungen. Proteine sind uberwiegend in den Aleuronkornern der Sonnenblumensamen lokalisiert, wobei der durchschnittliche Proteingehalt der Samen in Abhangigkeit von genetischen und anderen EinfluBfaktoren zwischen 15 und 22 % liegt und meistens negativ mit dem Fettgehalt korreliert [34, 130, 163,201, 2041. Bereits 1880 konnte von RITTHAUSEN [ 1761[ , 1898 [ 1471 nachgewiesen werden, da13 sich diese aus strukturell verschiedenartigen Fraktionen zusammensetzen. Sie lassen sich daher aufgrund unterschiedlicher Molmassen und Basizitat, durch ihr Verhalten bei der Ultrafiltration, Chromatographie und Elektrophorese sowie durch ihre Extrahierbarkeit in verschiedenen Losungsmitteln voneinander trennen [8, 18, 69, 87, 92, 186, 206, 212, 214, 216,