ZusammenfassungAnthropometrische Daten (Gewicht, Körpergröße, BMI, Taillenumfang und WHtR) und das männliche Geschlecht korrelieren positiv mit der Rumpfkraft, das Alter hingegen negativ.Für Profisportler, bei denen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der genannten anthropometrischen Daten vorliegen, gibt es bislang kaum Studien, die die isometrische Rumpfkraft im Sitzen in verschiedenen Sportarten untereinander quantitativ vergleichen.Ziel dieser Studie war es, bei militärischen Leistungssportlern und Soldaten mit dienstlich bedingt hoher körperlicher Beanspruchung die Rumpfkraft hinsichtlich möglicher Unterschiede zu analysieren. Hierfür wurden militärische Fallschirmsprungsportler (n=28), militärische Fünfkämpfer (n=34) und Soldaten aus einem Skizug (Skitourengeher) (n=38) hinsichtlich der im Sitzen gemessenen isokinetischen Rumpfkraft verglichen. Neben der deskriptiven Statistik und Normalverteilungsanalyse von Anthropometrie und isokinetischen Messwerten wurden die isokinetischen Messwerte sowie die gewichtsadaptierten isokinetischen Messwerte der verschiedenen Sportlergruppen mittels ANOVA und Welch-ANOVA auf Unterschiede untersucht.Es zeigte sich, dass die Skitourengeher signifikant größere Werte in der Flexion Peak Torque aufwiesen als die militärischen Fünfkämpfer und Fallschirmspringer. Auch gewichtsadaptiert waren die Werte signifikant größer gegenüber den Fünfkämpfern, aber nicht signifikant größer im Vergleich zu den Fallschirmspringern. Für die Extension Peak Torque zeigte sich, dass die militärischen Fünfkämpfer signifikant geringere Werte gegenüber den Skitourengehern und in der gewichtsadaptierten Analyse signifikant geringere Werte gegenüber den Fallschirmspringern aufwiesen. Diese Studie konnte zeigen, dass bei hochtrainierten Sportlern möglicherweise beanspruchungsinduziert signifikante Unterschiede in der isokinetischen Rumpfkraft auftreten.Vor diesem Hintergrund könnten sportartspezifische quantitative Analysen der isokinetischen Rumpfkraft im Spitzensport genutzt werden, um gezielte Trainingsprogramme zum Ausgleich von Defiziten mit dem Ziel der Leistungssteigerung und Prävention zu entwickeln.