HNO 5•2002 | 489 43-jährige Patientin mit seit einigen Wochen bestehender Nasenatmungsbehinderung.Schmerzen,Dysphagie, Dyspnoe,Fieber,Nachtschweiß oder Gewichtsverlust wurden nicht angegeben.Spiegeluntersuchung und transnasale flexible Endoskopie zeigten eine ca.4 x 5 cm große,weiche,scharf begrenzte,lipomatös erscheinende,gelbliche Raumforderung an der Rachenhinterwand,die sich kranial von der Höhe des Weichgaumens bis nach kaudal in Höhe der Oberkante der Epiglottis erstreckte und sich von der Mittellinie ausgehend nach ventral vorwölbte (Abb.1).Die bedeckende Schleimhaut war glatt,intakt und reizlos. Kein Anhalt für Serotympanon,Tonsillen beidseits ohne pathologischen Befund.
MRT-Kopf-Hals. 3,2 x 2,9 x 1,3 cm solider Tumor des Oropharynx an der Rachenhinterwand rechts paramedian ohne Zeichen infiltrativen Wachstums.Weitere 3 x 1,5 cm große Raumforderung retrotonsillär rechts bis in den Parapharyngealraum reichend (Abb.2).Epipharynx-,Hypopharynx-und Larynxregion unauffällig.Keine vergrößerten Lymphknoten entlang der Halsgefäßscheide beidseits und beider Supraklavikularregionen. CT-Kopf-Hals-Thorax-Abdomen-Becken. Zervikal,thorakal und abdominal kein Nachweis von pathologisch vergrößerten Lymphknoten oder Organmanifestationen. Abdomensonographie. Keine Lymphome,keine Splenomegalie,unauffälliger Oberbauchstatus. Röntgen-Thorax. Unauffälliger Herz-,Lungen-,und Gefäßbefund. Ganzkörperskelettszintigraphie. Leichte Betonung des rechten distalen Humerusschaftes. MRT-Humerus rechts. Ohne pathologischen Befund. Routineparameter einschließlich Differentialblutbild im Normbereich.Serologie: EBV-IgM positiv,EBV-Nukleäres Antigen IgG positiv.Unter der Verdachtsdiagnose eines malignen Tumors an der Pharynxhinterwand wurde die transorale Tumorresektion mit dem Ziel der vollständigen Tumorentfernung und Histologiegewinnung durch intraoperativen Schnellschnitt vorgenommen.Die tiefe Halsfaszie war nicht infiltriert,der Tumor konnte in toto entfernt werden (Abb.3).Aufgrund des Ergebnisses der intraoperativ durchgeführten Schnellschnittdiagnostik wurde auf die Entfernung der rechts retrotonsillär gelegenen Raumforderung verzichtet.
Regelhaft strukturiertes,polar geschichtetes,parakeratotisches Plattenepithel an der Oberfläche des Tumors.Zur Tiefe hin zelldichtes lymphozytäres Infiltrat mit tendenziell grobknotigem Aufbau.Die lymphozytären Infiltrate bestanden überwiegend aus kleinen und mittelgroßen Lymphozyten.Eingestreut waren typische Hodgkinzellen und einzelne Sternberg-Reed-Zellen (Abb.4).Kennzeichnend war der große,oft lobulierte Kern mit einem zentralen oder marginalen prominenten Nukleolus.Diese Zellen exprimierten die für Hodgkinzellen typischen Marker CD30 (Abb.5) und CD15.Eosinophile Granulozyten wurden in hoher Zahl gefunden.Das Tumorinfiltrat griff stellenweise auf ortsständige Schleimdrüsen über und reichte bis an die quergestreiften Muskelfasern in derTiefe des Exzidates heran. Knochenmark-Zellmorphologie/Immunphänotypisierung. Kein Hinweis auf Infiltration des Knochenmarkes durch ein Lymphom. Leberstanzbiopsie. Kei...