“…Wie bereits ausgeführt worden ist, ist ein ISP nicht verpflichtet, die von seinen Nutzern auf die Webseite gestellten Beiträge vor der Veröffentlichung auf eventuelle Rechtsverletzungen hin zu überprüfen� 750 Aber sobald er Kenntnis von der Rechtsverletzung erlangt, entsteht die Verantwortlichkeit� 751 Die Verantwortlichkeit zeigt sich im Fall vom Beseitigungsanspruch als eine Pflicht, die in Frage gestellten Einträge zu löschen oder zu sperren, um die Rechtsverletzung zu be-seitigen� Anders als ein Unterlassungsanspruch richtet sich der Beseitigungsanspruch auf die Beendigung der gegenwärtigen Störung� 752 Der Beseitigungsanspruch bedeutet nach der Rechtsprechung des BGH aber nicht, dass der ISP auf jedes Verlangen des Betroffenen aktiv werden muss, die der Rechtsverletzung verdächtigten Einträge zu löschen� 753 Sonst würde die Meinungsfreiheit der Äußernden überhaupt nicht geschützt� Durch ein Urteil im Jahr 2011 hat der BGH festgestellt, dass ein Tätigwerden des Providers erst veranlasst wird, wenn die Behauptung des Betroffenen so konkret gefasst ist, dass der Rechtsverstoß "unschwer -das heiß ohne eigehende rechtliche und tatsächliche Überprüfung-bejaht werden kann"� 754 Dieses vom BGH entwickelte Prinzip korrespondiert mit § 10 Satz 1 Nr� 2 TMG, in dem das auf EU-Ebene gerade heftig diskutierte "Notice-and-Take-Down"-Verfahren vorliegt� 755 Der Provider soll den Kommunikationsprozess zwischen den Betroffenen und den Äußernden durchführen� Darauf sollen der Betroffene und der Äußernde demgemäß reagieren� Der Betroffene muss nicht nur die Tatsache der Veröffentlichung eines rechtswidrige Drittinhaltes dem Provider mitteilen, sondern auch begründen, aus welchen Gründen die Information rechtswidrig ist� 770 Dem entsprechend muss sich der Äußernde für seine Äußerung verteidigen� Für den Streitfall muss er sein berechtigtes Interesse begründen� Zum Schluss soll der Provider entweder dem Äußernden oder dem Betroffenen den Vorzug geben� 771 Der Provider ist "nicht lediglich Moderator und Vermittler dieses Kommunikationsprozesses", "sondern eine Art Schiedsrichter in einer Auseinandersetzung"� 772 Dieser Kommunikationsprozess ist die aktuellste Methode, um den Beseitigungsanspruch im Fall einer Persönlichkeitsrechtsverletzung während der Menschenfleischsuche durchzuführen� Seiner Anwendung stehen jedoch viele Kritiken gegenüber� bb) Die Kommentare über den Kommunikationsprozess…”