ZusammenfassungKamptokormie, Anterocollis und Pisa-Syndrom sind selten auftretende Plussymptome im Krankheitsverlauf des idiopathischen Parkinson-Syndroms und bei atypischen Formen. Sie unterscheiden sich von der klassischen Beugehaltung bei Parkinson vor allem dadurch, dass sie in Rückenlage spontan und zumeist vollständig aufgehoben sind. Die Ätiologie ist nicht abschließend geklärt. Schwere axiale Fehlhaltungen unterliegen dringendem therapeutischen Handlungsbedarf, denn sie erschweren die motorische Selbstständigkeit, erhöhen die Sturzgefahr, stigmatisieren und verursachen teilweise erhebliche Rückenschmerzen. Klinische Verbesserungen dieser Fehlhaltungen lassen sich durch muskuläres Krafttraining der Rücken-, bzw. Nacken-oder Hüftextensoren erreichen. Tendenziell ist dies in Kombination mit einem aktiven, propriozeptiven Training für die eigene Vertikalisierung noch effektiver.