Zusammenfassung Während gesichert überdurchschnitt-lich viele schizophren erkrankte wegen erheblicher rechtswidriger taten im Maßregelvollzug untergebracht werden, finden sich in diesen Kliniken nur sehr wenige Patienten mit bipolarer erkrankung, die ihre tat in manischer Verfassung begangen haben. Der beitrag prüft die Frage, ob die manische akutsymptomatik wirklich dazu angetan ist, das begehen von Straftaten zu befördern. Dies wird in beziehung gesetzt zu der Persönlichkeit Bipolarer und der Entwicklungsvorteile, die sie bei einem eher späteren erkrankungsbeginn nach Festigung der Persönlichkeit haben. Es spricht viel für die these, dass rechtzeitig erworbene prosoziale einstellungen und Fertigkeiten auch einer krankhaften enthemmung und antriebssteigerung standhalten.Schlüsselwörter bipolare Störung · Straftaten · Manische Symptomatik · Bipolare Persönlichkeit · Impulskontrolle Disinhibition is not enough the uncommonness of manic crime Abstract Schizophrenic persons have an increased risk of committing violent offences and are the greatest group of patients in german special hospitals for mentally ill law breakers. On the other hand there are very few bipolar patients who committed a crime in a manic state. this paper highlights the connection between acute manic symptoms on the one hand and disinhibition, disorganization and fatigue on the other. a late onset of the mental disorder-after the acquisition and stabilization of normal social skills-and the personality traits of many bipolar persons seem to be even more important for the tendency to commit crimes.Keywords bipolar disorder · Criminal offences · Manic symptoms · bipolar personality · impulse control "Was ist das, was in uns hurt, lügt, stiehlt und mordet?" (II, 5) fragt der Psychiatersohn und Medizinstudent Büchner in Dantons tod. Warum begehen Menschen Verbrechen? büchner geht angesichts der erfahrungen der französischen revolution zwanglos davon aus, dass man nicht krank sein muss, um große Verbrechen zu begehen, ganz im gegenteil. trotzdem ist es in der Öffentlichkeit recht beliebt, Straftaten damit zu erklären, dass der täter "nicht normal" oder psychisch gestört sei; das ist dann scheinbar eine erklärung. Dies ist das Grundthema der forensischen Psychiatrie: Was an bösen taten und asozialem Verhalten kann denn nun tatsächlich schlüssig durch psychische Krankheit, durch Psychopathologie erklärt werden?
Kausalbeziehungen zwischen Krankheit und StraftatPsychische Krankheit erhöht das Risiko unsozialen Verhaltens. Psychische Krankheit geht charakteristischerweise mit einer Störung der bezugnahme auf andere und der realen beziehungen zu anderen, in Form von rückzug, Verschlossenheit, angst, Misstrauen, aber auch in Form von enthemmung, reizbarkeit, impulsivität einher.Eine qualifizierte Sonderform sozialwidrigen Verhaltens ist Delinquenz. trotzdem begehen die meisten psychisch