Der verh/tltnism/igigen H/iufigkeit der Leuchtgasvergiftung wie der Griindlichkeit, mit der ein Teil der einsehls ~'/~lle untersucht worden ist, verdanken wir ein ziemlich scharf umrissenes Bild ihrer histo-pathologischen Grundlagen. In der Eigenart dieser Vergiftungen ist es bedingt, dag Mlerdings in erster Linie nur die akuten oder doch immerhin im zeitlieh mel3baren Abstand yon einer sehwereren Vergiftung zur Autopsie gelangten Fglle zur Besehreibung dieser angeblieh spezifisehen anatomisehen Bilder herangezogen sind. Jedenfalls sind mit geringen Ausnahmen die ehronisehen, beispielsweise Ms Gewerbeseh/~digungen aufzufassenden Vergiftungen nieht einbegriffen. Das hat seinen Grund in der auch dureh den Tierversuch best/~tigten Erkelmtnis, da6 gerade bei der Leuehtgasvergiftung das klinische Erseheinungsbild und die pathologiseh-histologisehen Ver~nderungen sieh h/~ufig nieht entspreehen. So sind sieherlieh manehe anatomisehen Ver/~nderungen ohne klinisehe Folgeerseheinung geblieben, vielleieht auch wegen ihrer Geringfiigigkeit und des Uneinheitlichen ihrer Ausdrucksform nich~ als spezifisch erkannt worden. Das geht soweit, da6 yon der Mehrzahl der Forscher (Heubner, Haldane, Forbes usw.) die M6glichkeit einer chronisehen Vergiftung fiberhaupt ge]eugne~ wird, w/~hrend Lewy, Egdall und Steward eine solche bejahen. Doch diirfte auch diese Frage um so weniger abgeschlossen und vollkommerl gekl&rt sein, als man selbst in Beziehung auf die Histopathologie in den letzten Jahren mancherM Ansichten umformen muBte.Es wfirde in diesem Rahmen zu weir ffihren, wollten wir ausffihrlich auf die durch die Leuchtgasvergiftung bedingten anatomischen Zustandsst6rungen eingehen, zumal in der letzten Zeit zwei umfassende Darstellungen dieses Gebietes erschienen sind (Petri, Weimann). Wir wollen sie daher nur ganz kurz und in groBen Zfigen beschreiben, insoweit 52*