ZusammenfassungZiel: In der vorliegenden Untersuchung sollte die prognostische Wertigkeit von neuroradiologischen Befunden in der Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT) bei Patienten mit einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) in Bezug auf die Prognose verglichen werden. Patienten und Methoden: Untersucht wurden 100 Patienten nach einem SHT, die mindestens 24 Stunden bewusstlos waren. Es wurden die Komadauer und das Behandlungsergebnis mittels der Glasgow Outcome Scale (GOS) registriert. Ausgewertet wurden die primären zerebralen CT-Untersuchungen vom Unfalltag und MRT-Untersuchungen, die im Mittel 5 Tage nach dem SHT erfolgten. Ergebnisse: Die engsten Korrelationen zum GOS fanden sich mit -0,711 (p ≥ 0,01) für die Hirnstammläsionen im MRT. Im CT fanden sich geringe Korrelationen zum GOS für die Kontusion im Hirnstamm, die Hirnstammschwellung und die Einengung der infratentoriellen Zisternen. Die supratentoriellen Befunde in CT und MRT korrelierten bis auf die Einengung der basalen Zisternen nicht mit dem GOS. Schädelbasis-und Mittelgesichtsfrakturen zeigten eine geringe Korrelation zur MRTKlassifikation der Hirnstammläsionen. Infratentorielle Befunde, Schädelbasisfrakturen und Mittelgesichtsfrakturen im CT können Hinweise auf eine Hirnstammläsion sein. Schlussfolgerungen: Prognostische Vorhersagen bei Patienten mit einem SHT sind mit ausreichender Sicherheit nur mit der MRT-Klassifikation der Hirnstammläsionen möglich. Bei Patienten mit diskrepanter Klinik (anhaltende posttraumatische Bewusstlosigkeit) und ohne intrakranielle Verletzungszeichen im CT sollte ein MRT erfolgen.
Schlüsselwörter: Hirnstammläsionen · Glasgow Outcome Scale · Schädel-Hirn-Trauma · Zerebrales Magnetresonanztomogramm (MRT) · Zerebrales Computertomogramm (CT)Abstract Objective: In this study the predictive value of neuroradiological investigations using computed tomography (CT) and magnetic resonance imaging (MRI) on patients suffering from head injuries is compared. Patients and Methods: 100 patients comatose for at least 24 hours after head injury were included. Outcome was classified according to the Glascow Outcome Scale (GOS). CT scans were performed on the day of the accident and MRI on average 5 days after trauma.