Kinder psychisch kranker Eltern in teilstationärer Jugendhilfe

Abstract

Kinder psychisch kranker Eltern stellen eine besonders gefährdete Gruppe dar. Es stellt sich die Frage, ob teilstationäre Erziehungshilfen bei Kindern mit elterlicher Psychopathologie die gleiche Wirksamkeit erzielen wie bei Kindern mit gesunden Eltern, oder ob die Hilfen in dieser Gruppe spezifisch angepasst werden müssen. Eine Stichprobe von N=157 Familien erhielt rund zwei Jahre pädagogisch-therapeutische Erziehungshilfe. In einem Prä-Post-Design wurden die Hilfeverläufe beider Gruppen miteinander verglichen. Varianzanalysen mit Messwiederholung ergaben signifikante Belastungsabnahmen in beiden Gruppen. Zwischen den Gruppen jedoch lag am Hilfeende lediglich für Erziehungskompetenz ein signifikanter Unterschied zu Ungunsten psychisch kranker Eltern vor. Therapeutisch orientierte Jugendhilfe-Maßnahmen erreichen in Familien mit psychisch kranken Elternteilen vergleichbare Wirkungen wie bei nicht-betroffenen Familien.

ASpeKT – Schnittstellenkoordination bei psychisch erkrankten Kindern und Teenagern

“…Auch ist das Wissen von Therapeuten, Psychologen und Medizinern über Möglichkeiten und Rahmenbedingungen der Jugendhilfe, Schule und über sinnvolle Kooperationsmöglichkeiten (5,21) begrenzt. Innerhalb der Jugendhilfe hingegen findet eine noch unzureichende Anwendung und Nutzung evidenzbasierter Interventionen statt (4). Als weitere Probleme werden eineindeutige soziale Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten, begrenzte zeitliche Ressourcen sowie die unzureichende finanzielle Honorierung von Kooperationsleistungen benannt (7,11,21,22).…”