ZusammenfassungFragestellung: Eine psychische Erkrankung der Eltern kann psychische Beeinträchtigungen und eine schlechtere gesundheitsbezogene Lebensqualität der Kinder zur Folge haben. Aktuelle Studien belegen erhöhte psychische Auffälligkeiten und eine schlechtere gesundheitsbezogene Lebensqualität der Kinder psychisch kranker Eltern im Vergleich zur Normalbevölkerung. Mit dem CHIMPs- Ansatz (Children of mentally ill parents) wurde eine familienorientierte Intervention entwickelt, erprobt, manualisiert und evaluiert, in dem eine verbesserte psychische Gesundheit und gesundheitsbezogene Lebensqualität der Kinder primäre Zielkriterien bilden (1). In dieser Evaluationsstudie (n = 53 Interventionsgruppe, n = 14 Wartelistenkontrollgruppe) werden mittels CBCL, SGKJ und BSS-K (2–4) die Veränderungen der psychischen Beeinträchtigungen der Kinder aus der Eltern-, Kinder- und Therapeutenperspektive und mittels KINDL-R (5) die Veränderungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Kinder aus der Eltern- und Kinderperspektive im Prä-post-Vergleich mit Katamnese nach einem Jahr berichtet. Ergebnisse: In den Evaluationsbefunden dieser Studie werden im Vergleich zur Wartelistenkontrollgruppe verringerte psychische Auffälligkeiten und Beeinträchtigungen sowie Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Kinder aus allen Perspektiven berichtet, die über ein Jahr weitgehend stabil bleiben. Schlussfolgerungen: Mit diesen Befunden liegen Evaluationsergebnisse einer spezifischen Intervention für diese Risikogruppe vor, die Hinweise auf deren Wirksamkeit in den Zielkriterien geben.