Der vorliegende Artikel analysiert auf der Basis der 2011 an der Universität Stockholm veröffentlichten Dissertation Von Jungen Pionieren und Gangstern. Der Kinder- und Jugendkriminalroman in der DDR die Entwicklung des Genres Kinder- und Jugendkriminalliteratur in der DDR. Welche Erzählmuster, Figurenkonstellationen und literarische Verbrechensdarstellungen waren möglich in einem Land, in dem es offiziell keine Kriminalität mehr gab und wo das Leserinteresse nach spannender Unterhaltungsliteratur immer in Einklang gebracht werden musste mit dem an die Kinderliteratur gerichteten ideologischen Erziehungsanspruch? Anhand ausgewählter Textbeispiele wird im Folgenden die Umsetzung dieser Vorgaben veranschaulicht, die Verflechtung gesellschaftspolitischer Entwicklungen mit literarischen Darstellungen aufgezeigt und es werden wiederkehrende Beschreibungen von u.a. Tätern, Opfern und Detektiven diskutiert.