Nach präklinischer Versorgung, Schockraumdiagnostik und/oder operativem Eingriff werden schwerverletzte Patienten auf der Intensivstation weiterbehandelt. Hypothermie, Azidose und Koagulopathie sowie im späteren Verlauf Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (SIRS) und septische Komplikationen bestimmen hier unmittelbar die Therapieschritte. In der Behandlung abdomineller Verletzungen findet ein Paradigmenwechsel in Richtung organerhaltender und nicht operativer Therapiekonzepte statt. Das Ziel besteht darin, die kritische Belastung durch das Trauma und eine Operation zu minimieren (Damage Control Surgery). Im weiteren Verlauf gehören neben der Sonographie klinische Untersuchungen des Abdomens (Abwehrspannung, Peristaltik), Bestimmung der Laborparameter im Serum (Retentionswerte, Leberenzyme, Entzündungswerte, Laktat, Creatinin-Kinase), Monitoring der Drainagenflüssigkeit (Redons, Robinson-Drainagen) und Messung des intraabdominellen Drucks zu den wichtigsten Überwachungsparametern bei den verletzten Patienten. Durch die engmaschige Verlaufsbeobachtung können übersehene Verletzungen und Komplikationen frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden.