Konstanz und Konkordanz. Die Stabilität kantonaler Regierungen im Vergleich

Abstract

Die Instabilität kantonaler Regierungszusammensetzungen im Sinne wechselnder Parteienkoalitionen hat seit der Einführung der Volkswahl einen neuen Höhepunkt erreicht. Gleichzeitig finden sich in der Nachkriegszeit frappante Unterschiede zwischen den einzelnen Ständen, die sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts noch akzentuiert haben. Der vorliegende Artikel versucht, die verschiedenen Determinanten zur Erklä-rung der unterschiedlichen parteipolitischen Regierungsstabilität in den "präsidentiellen" Konkordanzsystemen der Kantone theoretisch herzuleiten und empirisch zu überprüfen. Die empirischen Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Ursachen für die unterschiedliche Stabilität der parteipolitischen Zusammensetzungen kantonaler Exekutiven nicht etwa mit dem Typ des Wahlsystems oder spezifischen Regierungsmerkmalen zusammenhängen, sondern vielmehr mit dem Grad elektoraler Kompetition und damit mit den Kooperationsstrategien der Regierungsparteien sowie -in weit schwächerer Form -mit dem Fragmentierungsgrad des Parteiensystems.

Taking the multidimensionality of democracy seriously: institutional patterns and the quality of democracy

“…As the goal is to identify underlying dimensions, hence latent variables, we argue that factor analysis is more appropriate. Results are most often the same for both methods (also see Vatter and Bernauer, 2010).…”

“…We refrain from the full incorporation of direct democracy (Vatter, 2009) or presidentialism (Roller, 2005: 109–110) into the typology, and keep the rather remotely associated central bank independence and corporatism (Armingeon, 2002; Taagepera, 2003). We rely on a more up-to-date time frame, ranging from 1997 to 2002, and improve several measurements, including executive–legislative relations and cabinet type (Vatter and Bernauer, 2010). Furthermore, federalism and decentralization are now considered equal aspects in their own right.…”

“… 1 Our analysis further responds to some of the criticism against Lijphart’s (1999, 2012) typology and his sample selection. On the one hand, we employ an improved measure of the consensual and majoritarian features of democracies (Vatter and Bernauer, 2010). On the other hand, Lijphart is criticized for his country selection because of the heterogeneity of the sample (Armingeon, 2002; Schmidt, 2010).…”

Neue Indikatoren zur Bestimmung der arithmetischen Regierungskonkordanz

“…Dieses Mass dient sowohl als deskriptive Variable, um die Regierungen zu charakterisieren (Vatter 2002;Bochsler et al 2004), als auch als Erklärungsfaktor, beispielsweise für die Regierungsstabilität (Vatter 1998), den wirtschaftlichen Erfolg (Crepaz 1996), die Auslösung politischer Reformen (Widmer und Rieder 2003) oder den Gebrauch der direkten Demokratie (Vatter 1997(Vatter , 2000Trechsel 2000;Barankay et al 2003).…”

“…Vatter (1997Vatter ( , 1998Vatter ( , 2000Vatter ( , 2002 7 1996 wechselte ein FDP-Sitz zur SP (die zugleich aus den Parlamentswahlen etwas gestärkt hervorging). Die SP hatte nicht mehr nur einen symbolischen Anteil der Regierungsmacht inne, sondern war jetzt entsprechend ihrer Stärke in der Regierung vertreten, die arithmetische Konkordanz war also viel besser erfüllt.…”