Zusammenfassung Im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert lässt sich eine Zunahme der Wissensproduktion über spanische und portugiesische Literatur und Sprache in Deutschland diagnostizieren. Dieses Wissen konstituiert einen neuen Wissensraum, der auch auswärtigen Philologen Huldigung abverlangt. Vorliegender Beitrag beschreibt vermittels eines objektgeschichtlichen Zugriffs den soziologischen, institutionellen und epistemischen Wandel des funktionellen Bezugssystems dieser Wissensproduktion im genannten Zeitraum. Charakterisiert werden kann dieser Wandelprozess als eine Verschiebung von einem außeruniversitären, an allgemeiner Bildung interessierten adlig-bürgerlichen Publikum zur akademisch-bildungsbürgerlichen Funktionselite, von der Bibliothek zur Universität und von einem literarischen und historischen Textwissen zur historischen Grammatik und positivistischen Literaturgeschichte.