ZusammenfassungDer Aufsatz widmet sich der Diskussion neuerer praxistheoretischer Ansätze und ihrem Umgang mit Normativität. Wie können Praktiken gerade in und durch ihre Normativität gefasst werden, ohne hinter grundlegende praxistheoretische Positionen zurückzufallen? Im Rückgriff auf Rouse beantwortet der Aufsatz diese Frage mit einem normativen Begriff von Praktiken, der deren Kohärenz nicht über ihre Regelmäßigkeit, sondern über normative Verweiszusammenhänge bestimmt. Mit Bezug zu Schatzki lässt sich zudem die Rolle von expliziten Regeln in jenen Verweiszusammenhängen hervorheben. Die so gewonnene normative Perspektive auf Praktiken kann neuere praxistheoretische Ansätze sowohl in begrifflicher als auch in methodischer Hinsicht ergänzen.