Dieser Artikel analysiert die Art und Weise, durch welche Religionen wie der Islam, welche häufig als das „Andere“ wahrgenommen werden, neben dem Christentum in die Lehrpläne des Fachs Ethik und religiöse Kulturen der französischsprachigen Schweiz integriert wurden. Dadurch wird herausgearbeitet, welche Inhalte in Bezug auf Islam und Muslime gelehrt, sowie welche didaktischen Ziele mit religiöser Diversität in den Lehrplänen der französischsprachigen Schweiz und dem Kanton Waadt verknüpft werden. Der Beitrag verwendet dafür zwei analytische Instrumente: Eine Periodisierung, welche es ermöglicht, verschiedene Logiken der Offenheit gegenüber Diversität zu identifizieren und drei Paradigmen, welche beleuchten sollen, wie die Lehrpläne der französischsprachigen Schweiz religiöse Diversität in den letzten fünfzig Jahren thematisiert haben. Obwohl der Artikel speziell den Kontext der französischsprachigen Schweiz ins Auge fasst, eröffnet er breitere didaktische Fragen, welche auch in anderen Ländern von Interesse sein werden.