“…Damit stellt sich jedoch wiederum eine Frage: Wenn die Verspannung von Empfindsamkeit und Intentionalität ein „Naturgesetz“ ist, weshalb legt Herder es nicht in der Betrachtung von Beispielen aus der Natur frei (seien diese auch spekulativ konstruiert wie bei Condillac und Rousseau), sondern durch den Kurzschluss zwischen dem allgemeinen, der Anschauung entzogenen Begriff „Tier“ einerseits und andererseits (statt dem korrespondierenden Begriff „des Menschen“) der Figur Philoktets? Weissberg (, 559) bemerkt: „The verses express pain, but they also point to the difference between a cry and an onomatopoetic artifact. […] Philoctetes’ cries are created for, and appear on, stage.“ Herders Einsatz beim anscheinend Späteren, einer tragischen Figur, in der Schilderung des unartikulierten Beginns der Sprache trägt der Komplikation Rechnung, die Rousseau als „embarras de l'origine des langues“ bezeichnet: Die „Sprache der Natur“ und die natürlichen Anteile in der menschlichen Rede (wie der Atem) sind nicht ohne die „künstliche Sprache“ (Herder , 698) der Worte zu erschließen, denn der Mensch ist irreduzibel sprachlich in einer Weise, die über die Intention auf Wechselseitigkeit hinausgeht und „ganz etwas anders“ (S. 707–708) ist.…”