Zusammenfassung
Einleitung Obwohl die DIEP (Deep inferior epigastric
perforator)-Lappenplastik der Goldstandard der Brustrekonstruktion ist, sind
Langzeitergebnisse bezüglich der postoperativen Behaarung und des Hautcolorits
des Lappens in der Literatur nur wenig beschrieben.
Methoden Patientinnen, die sich zwischen 2010 und 2019 einer
Brustrekonstruktion mittels DIEP-Lappenplastik und einer anschließenden
MAK-Rekonstruktion unterzogen haben, wurden zur Befragung und klinischen
Untersuchung in unsere Klinik eingeladen. Insgesamt wurden 781 Patientinnen
eingeladen. Die Befragung umfasste den BREAST-Q und einen studienspezifischen
Fragebogen. Die klinische Untersuchung umfasste spezifische Messungen der
postoperativen Behaarung und des Hautcolorits.
Ergebnisse Insgesamt wurden 179 Patientinnen untersucht, bei denen 203
Brüste rekonstruiert wurden. Nur Brüste mit einem oberflächlich sichtbaren
Lappen wurden in die weitere Auswertung aufgenommen. Insgesamt konnten 109
DIEP-Lappenplastiken und 77 MAK-Rekonstruktionen ausgewertet werden. In der von
den Patientinnen durchgeführten Umfrage berichteten 27,5% (30 von 109) über eine
zusätzliche Behaarung des Lappens und 62,4% (68 von 109) über einen Unterschied
in der Hautfarbe des Lappens im Vergleich zur umgebenden Haut. Bei der
klinischen Untersuchung wurde ein signifikanter Unterschied zwischen dem
Hautcolorit des Lappens im Vergleich zur umgebenden Haut und des Hautcolorits
der rekonstruierten MAK im Vergleich zur vorhandenen ursprünglichen MAK
festgestellt. In beiden Fällen erschienen die Rekonstruktionen deutlich “heller”
(P<0,05). Mit Hilfe des BREAST-Qs wurde kein signifikanter Unterschied der
Gesamtzufriedenheit zwischen Patientinnen mit und ohne Behaarung festgestellt.
Auch der Farbunterschied hatte keinen signifikanten Einfluss auf die
Zufriedenheit der Patientinnen.
Schlussfolgerung Eine zusätzliche Behaarung der Brust und ein
unterschiedlicher Hautcolorit sind relevant und sollten präoperativ kommuniziert
werden.