Die Chirurgie der Leber hat in den letzten Jahren teilweise erhebliche Fortschritte auf Grund technischer Entwicklungen, aber auch wegen neuer Erkenntnisse über die funktionelle Anatomie gemacht. Bei der chirurgischen Behandlung des hepatozellulären Karzinoms – dem häufigsten primären Lebertumor – kommt dem Grad der vorliegenden Leberzirrhose sowohl entscheidende prognostische Bedeutung als auch eine wichtige Rolle bei der Wahl des Therapieverfahrens zu. Generell ist zu sagen, dass bei einem hepatozellulären Karzinom ohne Vorliegen einer Leberzirrhose die entsprechende Leberresektion durchzuführen ist. Ist der Tumor auf dem Boden einer Leberzirrhose entstanden, stellt die Lebertransplantation im Prinzip die beste Behandlungsmethode dar. Wegen des evidenten Mangels an geeigneten Spenderorganen kommt aber auch bei diesen Patienten resezierenden und ablativen Verfahren eine Bedeutung zu. Eine rasante Verbreitung der Laparoskopie ist auch im Bereich der hepatobiliären Chirurgie zu beobachten. So sind inzwischen Leberresektionen bei selektionierten Patienten und sogar bei Vorliegen einer Zirrhose sowie die Durchführung lokal ablativer Verfahren auf minimalinvasivem Wege möglich. Neue Navigationstechniken haben das Potential, das Spektrum laparoskopischer Lebereingriffe in der Zukunft zu erweitern.