Zusammenfassung
Einleitung Für Kontaktgranulome (KG) existieren nur heterogene
Therapiemodalitäten, deren Wirksamkeit nicht abschließend bewiesen ist. Ziel
unserer Untersuchung war es, Risikofaktoren für KG zu erfassen sowie den
Therapieerfolg zu evaluieren.
Methode Es erfolgte eine retrospektive Analyse an 79 Patienten mit einem
KG. Es wurden bei Erstkontrolle (EK) 3–4 Monate, bei Zweitkontrolle (ZK) 6–8
Monate und bei Letztkontrolle (LK) durchschnittlich 13 Monate nach
Erstvorstellung ein möglicher gastrolaryngealer Reflux sowie die Symptome
(Räusperneigung, Heiserkeit, hypertone Fehlkompensation) erfasst und eine
Videolaryngostroboskopie durchgeführt. Das erfolgte Therapieverfahren
(Räusperverbot, Stimmtherapie, Antazidatherapie, operative Abtragung oder
Kombinationen) wurde dokumentiert. Bei der EK, ZK und LK wurden die „Komplette
Remissionsgruppe“ und die „Inkomplette Remissionsgruppe“ hinsichtlich der
Symptome, Befunde und der angewandten Therapie statistisch miteinander
verglichen.
Ergebnisse Räuspern war ein wichtiger Cofaktor für die Entstehung eines
KG. Obwohl sich kein überlegenes Therapieverfahren bei unserem Kollektiv ergab,
fand sich eine Gesamtremissionsrate in ca. ⅔ der Fälle. Auch in der „Inkomplette
Remissionsgruppe“ ließen sich die Beschwerden der Patienten deutlich senken.
Chirurgische Abtragungen von KG neigten signifikant häufiger zu Rezidiven.
Diskussion Auch wenn sich kein überlegenes Therapieverfahren in unserem
Kollektiv herauskristallisierte, empfehlen wir bei KG eine symptomatische
Therapie mit gutem Erfolg. Primäre chirurgische Abtragungen sind wegen der
Rezidivneigung nicht empfehlenswert.