ZusammenfassungDieser Beitrag geht der Frage nach, welche Heilsversprechen unter angehenden Gesundheitsfachpersonen bezüglich digitaler Medien vorherrschen und wodurch sie bedingt sind. Er stützt sich auf Daten einer Erhebung unter Bachelor-Studierenden einer Gesundheitshochschule in der Schweiz. Die Resultate zeigen, dass 59 % der Befragten die Vorteile digitaler Medien mit der Erbringung von Gesundheitsleistungen assoziieren und 41 % ihre Vorteile auf Seite der PatientInnen sehen. Aus der statistischen Analyse geht hervor, dass die Studierenden gehobener Herkunft und die Studierenden früher akademisierter Studienrichtungen die Vorteile digitaler Medien wesentlich häufiger mit der Dienstleistungserbringung als mit den PatientInnen verbinden. Dies scheint nicht nur anzuzeigen, dass in Gesundheitsberufen ein Zusammenhang zwischen den vorherrschenden sozialen Kräften und der Assoziation digitaler Medien mit der Dienstleistungserbringung besteht. Es dürfte auch darauf hinweisen, dass die „Digitalisierung“ im Gesundheitssektor die herkunftsbedingte kulturelle Spaltung in Gesundheitsberufen befördert.