ZusammenfassungHintergrund: Die Behandlung des erst-bis zweitgradigen Hämorrhoidalleidens erfolgt in der täglichen Praxis meist mit der medikamentösen Sklerosierungstherapie, der Barron-Gummibandligatur, der Infrarotkoagulation und seit einiger Zeit auch der Hämorrhoidalarterienligatur (HAL). Diese weitverbreiteten und relativ einfach durchzuführenden Techniken gehören mit zur Standardbehandlung proktologisch tätiger Ärzte, wobei oft mehrfache Behandlungssitzungen erforderlich sind. Nutzen und Risiken dieser Verfahren wurden in zahlreichen Studien dokumentiert. Hier zeigten sich nicht unerhebliche Komplikationen und mehr oder weniger hohe Rezidivraten.
Patienten undMethodik: In der Zeit von 06/2005 bis 12/2005 wurden insgesamt 106 Patienten mit erst-bis zweitgradigem Hämorrhoidalleiden mit dem Cerales D15 ELVeS Laser, einem 980-nm-Diodenlaser, unter submuköser Energieabgabe behandelt und ein Jahr nach Behandlung nochmals nachuntersucht. Die Lasertechnik ermöglicht die submuköse Obliteration mit anschließendem bindegewebigem Umbau des hämorrho-idalen Gefäßkonvoluts bei geringfügigen Komplikationen und niedriger Rezidivrate. Ergebnisse: In einer Sitzung wurden alle vergrößerten Hämorrhoidalknoten behandelt; die gesamte Durchführungsdauer betrug im Mittel 6-7 min. Anfänglich wurde die Behandlung ohne jegliches Lokalanästhetikum durchgeführt, wobei alle Patienten während der Laserenergieabgabe ein Wärmegefühl verspürten. Dies führte teilweise auch zu unangenehmen Schmerzempfindungen, so dass die Behandlung dann routinemäßig grundsätzlich unter Gabe von ca. 1 ml Lokalanästhetikum pro Knoten durchgeführt wurde. Hierunter waren sämtliche Patienten während der Behandlung beschwerdefrei. Auch die anfänglich beobachteten, teilweise posttherapeutisch auftretenden kurzzeitigen Missempfindungen wurden dadurch nicht mehr verzeichnet. Intratherapeutisch kam es bei zwei Patienten (1,9%) zu einer nicht behandlungsbedürf-tigen submukösen Hämatombildung. Ein Patient (0,9%) musste posttherapeutisch aufgrund einer persistierenden Blutung infolge einer Mukosaschädigung mit Umstechungsligaturen versorgt werden. Andere Komplikationen traten nicht auf. Alle Patienten der Studie wurden standardmäßig nach vier Wochen nachkontrolliert und ggf. einer zweiten Sitzung unterzogen. Ein Jahr nach der ersten Behandlung konnten sämt-liche Patienten nachuntersucht werden. 94 Patienten (88,7%) waren völlig beschwerdefrei, zwölf Patienten (11,3%) berichteten von wiederaufgetretenen Beschwerden. coloproctology coloproctology Originalarbeit Karahaliloǧlu AF. Laserobliteration erst-bis zweitgradiger Hämorrhoiden 328 coloproctology 29 · 2007 · Nr. 6 © Urban & Vogel Schlussfolgerung: Mit der Laserobliteration wird die Palette der Behandlung des erst-bis zweitgradigen Hämorrhoidalleidens erweitert. Die bei richtiger Technik nahezu komplikationslose, schmerzfreie Durchführung mit hoher Patientenakzeptanz und -zufriedenheit, die oft nur wenige Male erforderliche Anwendung ohne medikamentöse Therapie oder Fremdmaterialverwendung und die hohe Erfolgsrate insbes...