Zusammenfassung
Ziel Ziel der Studie war die Untersuchung von Einflussgrößen auf die
sonographische Schätzgenauigkeit makrosomer Neugeborener.
Studiendesign und Methoden In die Untersuchung wurden 224 schwangere
Frauen im Alter von 16–43 Jahren eingeschlossen und deren fetale
Gewichtsschätzungen (EFW) mit den Geburtsgewichten (BW) der Neugeborenen
verglichen. Die Daten wurden monozentrisch und retrospektiv am
Universitätsklinikum Leipzig für 2014 erhoben. Eingeschlossen wurden
Einlingsschwangerschaften mit einem tatsächlichen BW ≥ 4000 g.
Ergebnisse Die Prävalenz der Makrosomie betrug 10 % (mittleres
Geburtsgewicht 4270g). Mit 80,6 % wurden die makrosomen Feten sonographisch
primär unterschätzt. Für den mittleren Schätzfehler ∆ nach Merz und Hadlock
sowie die Schätzgenauigkeit nach Entbindungsmodus und klinische Qualifikation
des Untersuchers konnten keine Signifikanzen gezeigt werden. Für das maternale
Alter, die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, den maternalen BMI, das
Vorliegen einer diabetischen Stoffwechsellage sowie die Fruchtwassermenge vor
Entbindung konnten ebenfalls keine signifikanten Korrelationen zum Schätzfehler
∆ gezeigt werden.
Schlussfolgerung Makrosome Neugeborene werden antenatal eher unterschätzt,
wobei der mütterliche BMI den Schätzfehler nicht beeinflusst.