Eine zeitsparende und kostengünstige Ermittlung des Übergangsgebietes ist nach wie vor ein bedeutendes technisches Problem, sollen Mittelwert, Streuung und Vertrauensgrenzen in die Auswertung mit einbezogen werden. Unter den vielen Methoden, die dafür verwendet werden, macht allein das von Dixon und Mood im Jahre 1948 entwickelte Treppenstufenverfahren Angaben über die Vertrauensgrenzen von Mittelwert und Standardabweichungen.
Aufgrund bestimmter Überlegungen muß jedoch bezweifelt werden, ob die von Dixon und Mood vorgeschlagene Methode der Auswertung des „weniger oft eintretenden Ereignisses: Brüche oder Durchläufer”︁ optimale und richtige Schätzwerte und Vertrauensgrenzen ergibt.
Durch Treppenstufen‐Reihen, die auf dem Rechner in der Art der Monte Carlo‐Methode in großer Zahl erzeugt wurden, konnte die Auswertemethode von Dixon und Mood überprüft werden. Dabei stellte sich u. a. heraus, daß der Schätzwert für die Standardabweichung stets zu klein ausfällt und die Verwendung des „weniger oft eingetretenen Ereignisses”︁ keine optimalen Vertrauensgrenzen erwarten läßt. Das Verfahren wurde daher umgestellt auf die Auswertung sämtlicher Ereignisse.
Die neue Auswertemethode zur Ermittlung der Schätzwerte für Mittelwert, Standardabweichung und zugehörige Vertrauensgrenzen wird dargelegt. Weiterhin werden dem Anwender Hinweise für einen optimalen Versuchsansatz gegeben und der Ablauf einer Dauerfestigkeitsabschätzung anhand eines praxisnahen Beispiels erläutert.