Im Jahr 1968 publizierten Heskins und Guillet die erste systematische Studie über das Phasendiagramm von Poly(N‐isopropylacrylamid) (PNIPAM), einem zu jener Zeit “jungen Polymer”, das erstmalig 1956 synthetisiert worden war. Seitdem ist PNIPAM zu einem führenden Vertreter der wachsenden Familie temperatur‐ und reizempfindlicher Polymere geworden. Seine thermische Antwort ist fraglos durch sein Phasenverhalten begründet. Nach nunmehr 50 Jahren Forschung zeichnet sich noch immer kein einheitliches, quantitatives Bild seines Verhaltens ab. In diesem Aufsatz treten wir eine Reise zu den beobachteten Phasendiagrammen an. Wir kommentieren theoretische Überlegungen zu den möglichen Ursachen der dabei offensichtlich werdenden Unterschiede. Dabei ist es unser Ziel, nach wie vor offene Fragen auf diesem altehrwürdigen Gebiet vor Augen zu führen.