Pathologie und Diagnose der Lungentuberkulose sowie nichttuberkulöser Mykobakterien Leitthema Tuberkulose (M. Koch) kommt weltweit endemisch vor. In den entwickelten Ländern hat die Häufigkeit in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen, wohingegen in den Entwicklungsländern ca. 95% der Tuberkuloseerkrankungen auftreten [1]. Erreger der Tuberkulose sind aerobe, unbewegliche, säurefeste Stäbchen-bakterien mit hohem Lipidgehalt und langsamem Wachstumsverhalten aus der Familie Mycobacteriaceae, Genus Mycobacterium. Das Risiko, an einer Tuberkulose zu er kranken, ist vielschichtig [2, 3], wobei es in ca. 5-15% nach Erregerkontakt zu einer Erkrankung kommt. Reaktivierungen la tenter Herde können noch nach Jahrzehn ten auftreten. Bleibt ein infektiös Erkrank ter unbehandelt, rechnet man, dass er im Verlauf eines Jahres 10 bis 15 andere Per sonen infiziert. Die Übertragung erfolgt nahezu ausschließlich aerogen durch Per sonen mit mikroskopisch nachweisbaren Erregern im Sputum, d. h. einer offenen Tuberkulose, und dabei liegt die Emp fänglichkeit für einen Immunkompeten ten bei ca. 50%. Das Eindringen des Er regers in den Körper bewirkt eine typi sche Gewebsreaktion. Sie läuft nach be stimmten Regeln ab. Deshalb spricht man von einer spezifischen Entzündung, deren morphologisches Korrelat das tuberkulö se Granulom darstellt.