Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Überprüfung der Wertigkeit nuklearmedizinischer Verfahren in der prä- und intraoperativen Diagnostik des Sentinel-Lymphknotens (SLN). Methoden: Bei 214 Patienten führten wir während der vergangenen vier Jahre die präoperative Lymphszintigraphie und bei 150 Patienten die intraoperative Gammasondenmessung zur Lokalisationsdiagnostik des SLN durch. Ergebnisse: Es fanden sich bei 214 Patienten 247 Abflußgebiete. Bei drei Patienten konnte kein Lymphabfluß nachgewiesen werden. Es handelte sich um Melanome der Wange, zwei dieser Patienten waren voroperiert. 14 Patienten zeigten Intervall-Lymphknoten. Bei 150 Patienten erfolgte eine operative Entfernung des SLN (Sentinel-Lymphonodektomie, SLNE) mit intraoperativer Gammasondenmessung. Bei zwei Patienten mit supraklavikulärem Primärtumor waren vier SLN präoperativ festgelegt worden, von denen intraoperativ nur zwei gefunden wurden. In allen anderen Fällen konnte der SLN intraoperativ entdeckt und entfernt werden. Bei 19 der 150 Patienten (12,7%) wurden Metastasen in einem SLN nachgewiesen. Die Häufigkeit der Metastasierung nahm von 0% im Stadium pT1 kontinuierlich bis 44% im Stadium pT4 zu. Schlußfolgerung: Die Lymphszintigraphie und Gammasondenmessung sind geeignete Verfahren für die Lokalisation des SLN. Die SLNE ist eine zuverlässige Methode, um eine Lymphknotenbeteiligung bei malignem Melanom nachzuweisen. Sie minimiert den operativen Eingriff.