Zusammenfassung
Hintergrund
Sprunggelenk- und Fußverletzungen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern in der Traumatologie. Ziel dieser Studie war es, die demografischen Veränderungen von Patienten mit Fuß- und Sprunggelenkverletzungen, das zeitliche Auftreten und die Entwicklung über die Jahre in einer Notaufnahme zu untersuchen.
Material und Methoden
Retrospektive Datenauswertung von Patienten, welche aufgrund einer Fuß- und Sprunggelenkverletzung in der Notaufnahme im Zeitraum von 2010 bis 2017 behandelt wurden. Die Patienten wurden mittels ICD-Codes identifiziert und die demografischen Veränderungen, das zeitliche Auftreten und die Entwicklung über die Jahre analysiert. Mittels Quantil-Quantil-Diagramm wurden kontinuierliche Variablen auf Normalverteilung getestet und, falls zutreffend, mittels t‑Test oder nichtparametrischem Mann-Whitney-U-Test auf Signifikanz überprüft.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 6581 Fuß- und Sprunggelenkverletzungen in die Analyse eingeschlossen. Das mittlere Alter von Patienten mit einer Fußfraktur war 39 ± 17,4 Jahre und mit einer Sprunggelenkfraktur 47 ± 19,2 Jahre (p < 0,001). Ligamentäre Verletzungen des Sprunggelenks traten insbesondere bei jüngeren Patienten in den Sommermonaten auf. Die Altersverteilung bei Sprunggelenkfrakturen zeigte für Männer einen Häufigkeitsgipfel zwischen dem 30. und 39. Lebensjahr und bei Frauen ein vermehrtes Auftreten ab dem 50. Lebensjahr. In der Altersgruppe zwischen 65 und 75 Jahren stellten Trimalleolarfrakturen die zweithäufigste Sprunggelenkfraktur dar. Frakturen des Fußes betrafen am häufigsten Patienten im Alter von 20 bis 29 Jahren, wobei bei Frauen ein 2. Häufigkeitsgipfel zwischen dem 50. und 59. Lebensjahr zu beobachten war.
Schlussfolgerung
Ligamentäre Verletzungen des Sprunggelenks sind häufige Krankheitsbilder in der Notaufnahme und betreffen v. a. jüngere Patienten. Sprunggelenkfrakturen zeigten für Frauen eine bimodale Altersverteilung, und insbesondere Bi- und Trimalleolarfrakturen waren vermehrt bei Frauen ab dem 65. Lebensjahr zu beobachten. Aufgrund der erhöhten Prävalenz von Fuß- und Sprunggelenkfrakturen bei älteren Frauen sollte in diesem Patientenkollektiv eine weitere Osteoporoseabklärung veranlasst werden.