Zusammenfassung
Die Studie untersucht zwei mögliche Bestimmungsfaktoren der Staatsverschuldung: den Einfluss von Parteien und die Auswirkungen des Wahlzeitpunktes. Die Untersuchung findet dabei auf drei Vergleichsebenen statt. Ausgehend von einem Vergleich der Staatsverschuldung in den westlichen Industrieländern (1960‐1992) wird anschliessend die Verschuldung auf der Bundesländerebene in der Bundesrepublik Deutschland betrachtet. Schliesslich wird noch die Gemeindeebene in Deutschland untersucht. Ausgangspunkt für die Untersuchungen sind verschiedene Theorien und Hypothesen, die unterschiedliche Effekte für einen Parteieneinfluss postulieren sowie die Theorie des politischen Konjunkturzyklus. Dabei zeigt sich, dass die “parties‐do‐matter” Hypothese unter bestimmten institutionellen Umständen einen signifikanten Erklärungsbeitrag leisten kann. Den Befund, dass sich im internationalen Vergleich bürgerliche Parteien stärker verschulden als linke Parteien, erklärt der Autor mit Hilfe der “modifizierten Steuerglättungshypothese”, die zeigt, dass dieses Verhalten für bürgerliche Regierungen rational ist. Dort wo sich kein Parteieneffekt ausmachen lässt, kann man dies mit Hilfe institutioneller Handlungsbarrieren begründen, die einem solchen Befund entgegenstehen.